Holstein Kiel: Wer verlängert als Nächster?
Fiete Arp und Patrick Erras wohl weit oben auf der Agenda
Zumindest für eine Nacht ist Holstein Kiel mit dem 3:0-Sieg am Samstagabend gegen Hannover 96 auf jeden Fall an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga geklettert. Und sollte der FC St. Pauli am heutigen Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht gewinnen, dürften die Störche sogar die Herbstmeisterschaft feiern und sich in den nächsten fünf Wochen bis zum Rückrundenstart am Blick auf die Tabelle erfreuen.
Grund zur Freude gab es am Samstag schon kurz vor dem Anpfiff, als gleich zwei Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern vermeldet werden konnten. Zum einen verlängerte der früh in der Saison zur Nummer eins aufgestiegene Schlussmann Timon Weiner seinen auslaufenden Vertrag um drei Jahre bis 2027 und zum anderen band sich der aktuell überaus formstarke Routinier Lewis Holtby für eine weitere Spielzeit an die KSV.
Tom Rothe wohl nicht zu halten
Der am Saisonende scheidende Geschäftsführer Sport Uwe Stöver kommt seinem Ziel, ein bestelltes Feld zu hinterlassen, damit immer näher. Abgeschlossen sind die Zukunftsplanungen freilich unabhängig von möglichen Neuzugängen mit Blick auf das vorhandene Aufgebot noch lange nicht. Noch immer sind sieben Akteure im Kader, die nur bis Juni 2024 unter Vertrag stehen.
Allerdings ist die Lage beim von Borussia Dortmund ausgeliehenen Tom Rothe, der kaum zu halten sein wird, schon weitgehend klar. Zudem ist davon auszugehen, dass es für Joshua Mees und Hólmbert Aron Fridjónsson eher schwierig werden dürfte, ein neues Arbeitspapier zu bekommen. Gerade bei Mees stehen die Zeichen vielmehr schon im Winter auf Abschied. Ähnlich scheint die Situation bei Lucas Wolf, der zwar regelmäßig in der zweiten Mannschaft im Einsatz ist, bei den Profis aber keine Rolle spielt.
Arp mit fünf Toren in den letzten acht Spielen
Bleiben noch Jonas Sterner, Fiete Arp und Patrick Erras, die die Kieler Verantwortlichen sehr wahrscheinlich auch kommende Saison gerne dabei hätten. Eigengewächs Sterner ist zwar keine Stammkraft, aber ein wertvoller Backup auf der rechten Seite mit noch vorhandenem Entwicklungspotential. Erras hat nach längerer Verletzungspause in den vergangenen Wochen seine Qualitäten auf beeindruckende Weise gezeigt und Arp scheint auf dem besten Weg, endlich einigermaßen konstant das ihm stets zugeschriebene Potential abzurufen.
Der 23-Jährige, der bis Oktober nur auf zwei Kurzeinsätze gekommen war, erzielte gegen Hannover seine Saisontore Nummer vier und fünf, kann zudem auf eine Vorlage verweisen und hat fraglos seinen Anteil am Kieler Höhenflug. Nach den Erfahrungen in jungen Jahren, als Arp viel zu früh vom Hamburger SV zum FC Bayern München wechselte und in eine Karriere-Sackgasse gelangte, dürfte der Angreifer trotz des mutmaßlich aufkommenden Interesses anderer Vereine die Gegebenheiten in Kiel zu schätzen wissen. Es wäre daher keine Überraschung, könnten die Störche bald auch eine längere Zusammenarbeit mit Arp vermelden.