Holstein Kiel: Wer folgt auf André Schubert?
Diese Kriterien sind zu erfüllen
Update 16:10 Uhr:
Holstein Kiel hat verkündet, dass Ole Werner bis auf weiteres den Posten von Andre Schubert übernimmt. Der U23-Trainer ist aber ausdrücklich eine Interims-Lösung. „Ole Werner hat sich in unserem Verein stetig weiterentwickeln können, unser U23-Team in der Regionalliga mit einem klaren Plan gut strukturiert und ein stabiles Leistungspotenzial installiert“, begründete Sportchef Fabian Wohlgemuth.
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Am 16. Juni präsentierte Holstein Kiel André Schubert als neuen Cheftrainer. Seit dem gestrigen Sonntag – fast auf den Tag genau drei Monate später – ist die Zeit des 48-Jährigen an der Förde bereits wieder vorbei. Neben ausbleibendem sportlichen Erfolg, Kiel steht aktuell auf dem Relegationsplatz, scheiterte Schubert auch daran, den aus den vergangenen beiden Spielzeiten gewohnten Kieler Fußball spielen zu lassen.
Auf diese Holstein-DNA dürfte Geschäftsführer Sport Fabian Wohlgemuth bei der Wahl eines Nachfolgers das größte Augenmerk legen. In der jüngeren Vergangenheit gelang es Markus Anfang, die Störche mit beherztem Offensiv-Fußball aus der 3. in die 2. Liga zu führen, auch nach dem Aufstieg hielt er mit Erfolg daran fest. Das Aufstiegsjahr endete auf Platz drei, in der Relegation verhinderte Wolfsburg den direkten Durchmarsch.
Die Balance fehlt
Auf Anfang folgte Tim Walter, der noch mehr Aggressivität gegen und mit dem Ball predigte, welche seine Schützlinge erfolgreich umsetzten. Unter Schubert war davon höchstens phasenweise etwas zu sehen, beim 0:3 gegen Heidenheim am Wochenende hingegen ergab sich die Mannschaft förmlich ihrem Schicksal. Von einem individuellen Fehler im Spielaufbau, der zum frühen Rückstand führte, erholte sie sich nicht mehr.
Hier wird der künftige KSV-Trainer ansetzen müssen. Zum Einen bei der Spielidee: Kiel lag an sämtlichen sechs Spieltagen zurück. Der neue starke Mann muss an der Förde neben dem erwähnten offensiven Fußball auch eine funktionierende defensive Absicherung installieren und seinen Schützlingen helfen, die richtige Balance zu finden.
Gute Erfahrung mit Nachwuchstrainern
Zum Anderen strotzen die Spieler nach dem schwachen Saisonstart logischerweise nicht vor Selbstvertrauen. Für den mutigen Kieler Fußball ist das jedoch Grundvoraussetzung, der neue Trainer ist somit als Psychologe gefragt und sollte daher auch empathischer vorgehen als sein Vorgänger. Dass der Kader über mehr Potential und Talent verfügt, als es das Tableau derzeit darstellt, dürfte nicht zur Diskussion stehen.
Auf einen großen Namen, wie ihn Schubert seit seiner Zeit in Mönchengladbach hat, dürfte die KSV bei ihrer Suche diesmal keinen Wert legen. Für Anfang und Walter war Kiel jeweils die erste Station im Profi-Fußball, beide waren zuvor für den Nachwuchs von Bundesligisten verantwortlich. Von deren Motivation, sich auch im Bundesliga-Fußball zu beweisen und einen Namen zu machen, profitierte der Klub.
Interne Lösung möglich
Das könnte nun erneut der Fall sein. Vorerst wird die Mannschaft von Ole Werner, Trainer der Kieler U23, und dem bisherigen Co Fabian Boll betreut. Werner absolviert derzeit die Ausbildung zum Fußballlehrer, in der in den kommenden vier Wochen aber keine Präsenzphase ansteht.
Somit kann sich der 31-Jährige über diesen Zeitraum voll und ganz auf die Arbeit mit der Mannschaft konzentrieren. Sollte sich das Duo Werner/Boll in diesen vier Wochen nachhaltig als Dauerlösung mit Zukunft empfehlen können, stellen die Regularien den Kielern keine Hürden in den Weg: Durch eine Neuregelung können Teilnehmer an der Ausbildung bereits als Cheftrainer tätig sein.
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