Holstein Kiel: Kommt ein neuer Linksverteidiger?
Defensive Alternative zu Mikkel Kirkeskov fehlt
Nach fünfeinhalb Jahren mit 145 Pflichtspieleinsätzen darf man von einer kleinen Ära sprechen, die Johannes van den Bergh bei Holstein Kiel geprägt hat, zumal in diese Phase historische Ereignisse wie zwei verlorene Relegationen und ein Pokal-Sieg gegen den FC Bayern München fielen. Am gestrigen Samstag allerdings verkündete die KSV, dass der eigentlich noch bis zum Saisonende datierte Vertrag mit dem mittlerweile 36 Jahre alten Routinier vorzeitig aufgelöst wurde.
Zu den Gründen machten beide Seiten keine Angaben, doch dass van den Bergh seit Mitte August nicht mehr zum Einsatz gekommen ist und seit September nicht einmal mehr im Spieltagskader stand, dürfte bei der Entscheidung keine unwesentliche Rolle gespielt haben.
Offensive Alternativen für die linke Seite
Gesetzt auf der linken Abwehrseite war in den Wochen vor der Winterpause Mikkel Kirkeskov, der zwar eigentlich Linksverteidiger ist, sich aber auch in der offensiveren Rolle als Schienenspieler vor einer Dreierkette wohl fühlt. Dass Trainer Marcel Rapp abgesehen von einer kurzen Phase im September und Oktober in der Regel auf die Variante mit Dreier- bzw. Fünferkette setzte – und wohl auch weiter setzen wird – könnte derweil Einfluss darauf haben, ob ein Ersatz für van den Bergh kommt.
Aktuell gibt es im Kader keinen zweiten Linksverteidiger mehr, doch wäre als Schienenspieler auch ein gelernter Offensivspieler wie Marvin Obuz vorstellbar, analog zu Fabian Reese auf der rechten Seite, der auch schon links aufgelaufen ist.
Zwingender Handlungsbedarf besteht somit nicht und es könnte bei der von Trainer Rapp schon vor Wochen getroffenen Aussage bleiben, dass im Winter eher kein neuer Spieler kommen wird. Perspektivisch allerdings müssen sich die Kieler Verantwortlichen mit Blick auf die Außenbahnen sicher Gedanken machen. Denn Kirkeskov und der umworbene Reese sind ebenso nur bis Saisonende gebunden wie der ausgeliehene Obuz. Sofern sich Vorgriff auf den Sommer möglich ist, scheint deshalb nicht ausgeschlossen, dass die Störche doch bereits in den nächsten Wochen tätig werden.