Holstein Kiel: Im Stile einer Spitzenmannschaft
Wieder entscheiden die Störche eine Partie binnen weniger Minuten
Mit dem 3:1-Sieg im Top-Spiel gegen den VfL Bochum hat sich Holstein Kiel am Freitagabend für eine Nacht die Tabellenführung gesichert, die die Störche indes nur dann behalten würden, wenn der Hamburger SV gegen Hannover 96 nicht gewinnt und der bisherige Spitzenreiter Greuther Fürth gegen den 1. FC Heidenheim sogar verliert.
Unabhängig davon, ob die Mannschaft von Trainer Ole Werner noch länger auf dem Platz an der Sonne verweilen darf, kann man in Kiel mit der Entwicklung der letzten Wochen sehr zufrieden sein. Nach dem starken Saisonstart mit zehn Punkten aus den ersten vier Spielen war die verdiente Heimpleite gegen Fürth (1:3) zwar ein herber Dämpfer, der aber bestens weggesteckt wurde.
Zunächst reichte es bei Erzgebirge Aue (1:1), gegen den HSV (1:1) und gegen den 1. FC Heidenheim (2:2) zumindest zu drei Unentschieden, wobei insbesondere gegen Heidenheim aber mehr drin gewesen wäre. Spät verspielte die Störche noch eine 2:0-Führung, was einem Top-Team im Normalfall nicht passiert. Dafür aber präsentierte sich die Werner-Elf nun zwei Mal in Folge in den schwierigen Partien bei Hannover 96 (3:0) und gegen Bochum im Stile einer Spitzenmannschaft.
Doppelschlag von Bartels und Lee
Beide Begegnungen, die lange zumindest ausgeglichen oder sogar mit Vorteilen für die Gegner verliefen, entschied Kiel binnen weniger Minuten für sich. In Hannover gelangen alle drei Treffer zwischen der 56. und 60. Spielminute, während gegen Bochum ein Doppelschlag von Fin Bartels in der 64. und Jae-Sung Lee in der 65. Minute zum 2:1 und 3:1 auf die Siegerstraße führte.
„In der zweiten Hälfte haben wir gut ins Spiel gefunden und unsere Chancen konsequent in kurzer Zeit ausgenutzt“, lobte der mit dem ersten Durchgang nicht zufriedene Coach Werner auf der vereinseigenen Webseite die Steigerung nach der Halbzeit, die mit Alexander Mühling auch der Torschütze zum 1:0 als entscheidend bezeichnete: „Nach der Pause haben wir eine gute Reaktion gezeigt und erneut in einer guten Phase zwei schnelle Tore erzielt. Wir haben uns gut reingebissen ins Spiel und verdient gewonnen.“
Bei Jahn Regensburg, gegen den 1. FC Nürnberg und beim SV Sandhausen warten nun bis Weihnachten drei Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Die Chancen, sich weit oben festzusetzen, scheinen damit mehr als nur intakt.