Holstein Kiel: Fiete Arp am Scheideweg
Ehemaliges Top-Talent will aus der Nebenrolle heraus
Angesichts eines mit zwölf Punkten aus den ersten vier Spielen gelungenen Saisonstarts gibt es rund um Holstein Kiel aktuell wenig Anlass zu Kritik. Weder an der sommerlichen Transferpolitik inklusive einem doch größeren Umbruch noch an den Aufstellungen von Trainer Marcel Rapp, der seine Position in den ersten Wochen der neuen Spielzeit definitiv auch stärken konnte.
Natürlich gibt es aber auch in Kiel Akteure, die sich den Start anders vorgestellt haben. Sicherlich in diese Kategorie gehört Fiete Arp, der bislang nur bei der einzigen Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg (2:4) in den Schlussminuten aufs Feld durfte, ansonsten wie auch im DFB-Pokal beim FC Gütersloh (2:0) zwei Mal die gesamte Spielzeit auf der Bank blieb und zwei weitere Male gänzlich im Kader fehlte.
In seiner dritten Saison bei den Störchen spielt der 23-Jährige, der 2021 zunächst vom FC Bayern München ausgeliehen und ein Jahr später dann fest verpflichtet wurde, bisher keine große Rolle. Immerhin konnte Arp vergangene Woche aber den 5:0-Testspielsieg beim Rotenburger SV zu Eigenwerbung in Form von zwei Elfmeter-Toren nutzen.
Vertrag endet 2024
Auch damit im Rücken betonte der frühere Junioren-Nationalspieler gegenüber den Kieler Nachrichten, sich auf einem guten Weg zu sehen. „Für mich persönlich habe ich in den vergangenen Wochen große Schritte gemacht. Ich bin körperlich besser und konstanter geworden“, so Arp, der freilich auch einräumt, dass sich dieses Empfinden bisher nicht anhand von Zahlen ablesen lässt: „Aber natürlich ist es schwierig, wenn man so viel investiert und sich aktuell kein Ertrag in Form von Einsätzen zeigt.“
Nach 24 bzw. 26 Einsätzen, davon jeweils neun von Anfang an, in seinen ersten beiden Jahren in Kiel ist die Entwicklung in dieser Hinsicht vielmehr sogar negativ. Ändern sich die Dinge nicht gravierend, dürften weder der Verein noch Arp gesteigertes Interesse an einer Verlängerung des 2024 auslaufenden Vertrages haben. Arp befindet sich somit fraglos am Scheideweg und schon die nächsten Wochen könnten dem einst als Supertalent gehandelten Angreifer die Zukunft weisen.