Holstein Kiel: BVB plant mit Tom Rothe
Ausgeliehener Linksverteidiger wohl nicht zu halten
Als im Sommer langjährige Leistungsträger wie Hauke Wahl (FC St. Pauli), Fabian Reese (Hertha BSC) oder Fin Bartels (Karriereende) dem Verein den Rücken kehrten, herrschte rund um Holstein Kiel aus gutem Grund eine von einer gewissen Skepsis geprägte Stimmung. Nach den ersten zehn Spieltagen darf man mit Blick auf Tabellenplatz drei und beachtliche 19 Punkte aber konstatieren, dass der über die genannten Abgänge hinaus große Umbruch erfolgreich vollzogen wurde.
Nicht zuletzt deshalb, weil der am Saisonende scheidende Geschäftsführer Sport Uwe Stöver auf dem sommerlichen Transfermarkt gleich mehrfach ein glückliches Händchen bewiesen hat. Allen voran mit der Verpflichtung von Tom Rothe, der für ein Jahr von Borussia Dortmund ausgeliehen werden konnte und schnell zu einem der herausragenden Zweitliga-Spieler avanciert ist.
Die für einen Linksverteidiger bemerkenswerte Bilanz von zwei Toren und vier Vorlagen in zehn jeweils von der ersten bis zur letzten Minute absolvierten Partien genügt, um Rothes Bedeutung für die Störche zu erkennen. Rothe, der am kommenden Sonntag erst 19 Jahre alt wird, wurde für seine Leistungen bereits im September mit dem Debüt in der U21-Nationalmannschaft belohnt und scheint am Anfang einer großen Karriere zu stehen.
BVB von Rothe überzeugt
Bitter aus Sicht der Störche, dass diese Karriere wohl nicht mehr allzu lange in Kiel stattfinden wird. Aktuell ist jedenfalls schwer vorstellbar, dass Rothe über diese Saison hinaus an der Förde bleibt. Auch deshalb, weil man bei Borussia Dortmund überzeugt ist von Rothes Qualitäten und dem Blondschopf mittel- bis langfristig den Durchbruch zutraut. Laut dem BVB-Podcast Die Dortmund-Woche ist man bei der Borussia intern sogar der Ansicht, dass Rothe das beste Außenverteidigertalent aus dem eigenen Nachwuchs seit vielen Jahren ist.
Gut möglich deshalb, dass der BVB Rothe im nächsten Sommer als Herausforderer für Ramy Bensebaini zurückholt, in der Hoffnung, dass der Youngster seine Kieler Leistungen auch in die Bundesliga transportieren kann. Zumindest bis dahin aber darf man sich im Holstein-Stadion noch am offensivfreudigen Linksfuß erfreuen.