Holstein Kiel: Alexander Bernhardsson auf dem Weg zum Volltreffer
Schwedischer Winterzugang überzeugt immer mehr
Mit dem eigenen 4:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg, der in dieser Klarheit sicherlich nicht zu erwarten war und durch den frühen Platzverweis für Nürnbergs Joseph Hungbo begünstigt wurde, hat Holstein Kiel im Rennen um den direkten Bundesliga-Aufstieg vorgelegt. Der Hamburger SV gewann zwar seine Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern auch mit 2:1, doch sollte Fortuna Düsseldorf am heutigen Sonntag gegen Eintracht Braunschweig nicht gewinnen, wären es sieben statt der bisherigen sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
In jedem Fall haben die Störche alle Trümpfe in der Hand und können den erstmaligen Sprung ins Oberhaus aus eigener Kraft schaffen. Bevor am 30. Spieltag beim HSV eine möglicherweise schon vorentscheidende Partie ansteht, soll dafür am kommenden Wochenende gegen Schlusslicht VfL Osnabrück ein weiterer Dreier her.
Aktuell steht die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp bei vier Siegen in Folge, die allesamt ohne Gegentor eingefahren wurden. Keine Selbstverständlichkeit angesichts der nahezu stetigem Ausfälle in der Defensive, allen voran dem Langzeitausfall von Colin Kleine-Bekel, aber auch der Auswechslung von Marco Komenda, der in Nürnberg nach einer halben Stunde mit Achillessehnenproblemen vom Feld musste.
Bernhardsson trifft zum zweiten Mal
Kiel überzeugt freilich nicht nur defensiv, sondern auch die Offensive hat ihren Anteil am Erfolg. Während Shuto Machino in den vergangenen Wochen nach zuvor schwierigen Monaten wieder spürbar Fahrt aufgenommen hat, meldete sich Steven Skrzybski nach drei Partien Zwangspause gegen Hansa Rostock (2:0) mit einem Tor und nun in Nürnberg mit zwei Assists stark zurück.
Fiete Arp kam noch monatelanger Pause zumindest zwei Mal als Joker und dürfte auch weiterhin langsam herangeführt werden. Diesen Luxus kann sich Trainer Rapp erlauben, weil mit der winterlichen Verpflichtung von Alexander Bernhardsson von IF Elfsborg augenscheinlich ein Glücksgriff gelungen ist. Der 25 Jahre alte Schwede hatte zwar krankheitsbedingt einen schwierigen Start, traf dann aber bei seinem Comeback gegen den FC St. Pauli (3:4) als Einwechselspieler direkt und stand nun vier Mal in Folge in der Anfangsformation.
In Nürnberg gelang Bernhardsson mit dem zwischenzeitlichen 3:0 ein sehenswertes zweites Saisontor, aber auch darüber hinaus scheint die kolportierte Ablöse von 600.000 Euro gut angelegtes Geld zu sein. Der einmalige A-Nationalspieler Schwedens verfügt über einen gelungene Mix aus Schnelligkeit und Technik, kann mit seiner Gewandtheit Eins-gegen-eins-Situationen gut auflösen und besitzt auch den Blick für den Mitspieler.
Dazu, den überdies variabel auf dem Flügel und als zweite Spitze einsetzbaren Bernhardsson verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet zu haben, dürfen sich die Kieler Verantwortlichen nach den ersten Wochen schon selbst beglückwünschen.
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