Hertha BSC: Wird Jeremy Dudziak der neue Sechser?
Sommerzugang bald wieder eine vollwertige Option
Wenn Hertha BSC in zehn Tagen gegen Fortuna Düsseldorf in die Rückrunde startet, geht es direkt um drei extrem wichtige Punkte gegen einen potentiellen Rivalen im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg. Bei aktuell fünf Punkten Rückstand auf die vierplatzierten Rheinländer und einem weiteren Zähler bis zu Relegationsplatz drei wäre eine Niederlage ein denkbar schlechter start, wohingegen ein Erfolg den positiven Trend aus dem späteren Herbst fortsetzen und den Glauben an eine erfolgreiche Aufholjagd stärken würde.
Nach jetzigem Stand ist davon auszugehen, dass Trainer Pal Dardai sowohl gegen Düsseldorf als auch für den weiteren Saisonverlauf auf den vorhandenen Kader bauen muss. Sofern nicht noch Spieler den Verein verlassen und für finanziellen Spielraum sorgen, stehen den Berlinern kaum oder keine Mittel zur Verfügung, um selbst auf dem Transfermarkt aktiv zu werden.
Dass mehr oder weniger ausgemusterte Akteure wie Kelian Nsona und Myziane Maolida noch neue Klubs finden, ist bis zum Transferschluss Ende Januar zwar nicht ausgeschlossen, zeichnet sich aber zumindest kurzfristig nicht ab. Demzufolge muss Dardai mit dem vorhandenen Personal arbeiten, darf sich freilich gleich auf mehrere Verstärkungen aus den eigenen Reihen freuen. Denn mit Palko Dardai, Ibrahim Maza, Bence Dardai, Agustín Rogel und Jeremy Dudziak sind in der Hinrunde länger verletzte Spieler entweder schon wieder dabei oder sollen auf absehbare Zeit zu Alternativen werden.
Dudziak aktuell noch mit angezogener Handbremse
Dudziak mischt während des Trainingslager im spanischen La Manga schon munter mit, nach einem Ende September erlittenen Mittelfußbruch aber noch mit angezogener Handbremse, also ohne Zweikämpfe. Ein Einsatz im Testspiel am Mittwoch gegen den KV Mechelen (0:3) kam so naturgemäß noch nicht in Frage, doch soll es nicht mehr allzu lange dauern, bis der 28-Jährige wieder eine vollwertige Option darstellt.
Mit dem an den ersten acht Spieltagen bis zu seiner Verletzung immer von Beginn an aufgebotenen Dudziak könnte sich dann nach Einschätzung von Dardai im „kicker“ (Ausgabe vom 11.01.2024) sogar die in den letzten Wochen immer wieder thematisierte Suche nach einer externen Verstärkung für das zentrale Mittelfeld erledigen. „Er ist bei diesem System im Zentrum für die Sechser-Position eine Riesenoption, dort hat er seine Stärke. Er ist ein cleverer Fußballer“, so der Hertha-Coach mit Blick auf das aktuell getestete 3-5-2 über den gebürtigen Hamburger, dessen auslaufender Vertrag sich nur im Aufstiegsfall verlängern würde, der aber unabhängig davon gerne in Berlin bleiben würde.
Macht der im Sommer eigentlich als Linksverteidiger verpflichtete Dudziak zeitnah entscheidende Fortschritte, dürfte unter anderem das Thema Filip Jagiello (CFC Genua 1893), der als potentielle Verstärkung für die Sechser-Position gehandelt wird, schnell vom Tisch sein.