Hertha BSC: Neuer Torwart bleibt ein Thema
Entscheidung im Fall Marius Gersbeck steht bevor
Wenn sich Marius Gersbeck am heutigen Donnerstag wegen einer körperlichen Auseinandersetzung während des Trainingslagers von Hertha BSC im Juli in Zell am See vor dem Landgericht Salzburg verantworten muss, richten sich aus Berlin viele interessierte Blicke in die Mozartstadt. Schließlich hängt vom Ausgang des Prozesses nicht nur für Gersbeck, dem im Falle einer Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung im schlechtesten Fall bis zu fünf Jahre Haft drohen, sondern auch für Hertha einiges ab.
Sollte Gersbeck eine Haftstrafe antreten müssen, wäre das Aus des 28-Jährige bei seinem Herzensklub wohl besiegelt. Kommt der Schlussmann dagegen um eine Inhaftierung herum, darf man auf die weiteren Schritte gespannt sein. Dass sich Präsident Kay Bernstein intern für eine neue Chance stark macht, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Ebenso aber auch, dass es innerhalb des Vereins durchaus auch andere Stimmen gibt, die eine vollständige Reintegration Gersbecks unter anderem auch mit Blick auf Sponsoren kritisch sehen würden.
Ernst und Kwasigroch zeigen ihr Potential
Weil der im Sommer vom Karlsruher SC zurückgeholte und mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattete Gersbeck trotz seiner Suspendierung unter Anleitung entweder von Torwarttrainer Andreas Menger oder dem für den Nachwuchs zuständigen Athletiktorwarttrainer Max Steinborn trainiert, wäre bei einer Rehabilitierung die grundsätzliche Fitness für eine schnelle Rückkehr sogar in den Spielbetrieb vorhanden.
Ein kurzfristiges Comeback wäre wegen fehlender Spielpraxis aber dennoch nicht zu erwarten. Auch nicht, weil die jungen Tjark Ernst und Robert Kwasigroch ihre Sache seit dem Verkauf von Oliver Christensen (AC Florenz) gut gemacht haben.
Obwohl Ernst und der vorvergangenes Wochenende für seinen kranken Kollegen eingesprungene Kwasigroch mit 20 bzw. 19 Jahren ihr Potential schon gezeigt haben, denken die Hertha-Verantwortlichen aber laut „kicker“ (Ausgabe vom 28.09.2023) weiterhin über die zusätzliche Verpflichtung eines erfahrenen Torhüters nach. Ex-Keeper Rune Jarstein wurde in diesem Zusammenhang bereits gehandelt und auch der Name des seit 1. Juli vereinslosen Timo Horn fällt in der Hauptstadt immer mal wieder. Sollte Gersbeck zurückkehren, hätten sich Gedankenspiele in diese Richtung aber mutmaßlich erledigt.