Hertha BSC: Myziane Maolida lässt aufhorchen
Edelreservist schießt die Komoren zum Sieg über Ghana
Mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 steht Hertha BSC nach der Länderspielpause direkt eine hohe Hürde bevor, die die Berliner aber überspringen und zu einem erfolgreichen Endspurt bis Weihnachten blasen wollen. Obwohl das Ergebnis unter dem Strich eine Enttäuschung war, dürfte Trainer Pal Dardai in der niedersächsischen Landeshauptstadt weitgehend die Elf aufbieten, die am vorvergangenen Wochenende gegen den Karlsruher SC nicht über ein 2:2 hinaus gekommen ist.
Möglicherweise rückt mit Myziane Maolida aber ein Akteur neu in den Kader, der in den vergangenen Tagen bei der Nationalmannschaft der Komoren reichlich Selbstvertrauen tanken konnte und dementsprechend mit breiter Brust nach Berlin zurückkehren dürfte. Der in Paris geborene Offensivmann hat sich nach 44 Einsätzen in französischen Nachwuchsnationalmannschaften von der U16 bis zur U21 erst unlängst für die Heimat seiner Eltern entschieden und am Freitag sein Debüt beim 4:2-Sieg in der Qualifikation für die WM 2026 gegen Zentralafrika gleich mit einem Tor gekrönt.
Am gestrigen Dienstag bekamen es die Komoren dann mit Ghana zu tun und schafften mit einem 1:0-Heimsieg die große Überraschung – nicht zuletzt dank Maolida, der kurz vor der Pause mit einer herrlichen Einzelaktion das Tor des Tages erzielte und damit nach zwei Länderspielen bei zwei Treffern steht.
Neue Perspektive auf dem Wintertransfermarkt?
In Berlin spielte der 24-Jährige, der auf beiden Flügeln und auch als zweite Spitze spielen kann, seit seiner vier Millionen Euro teuren Verpflichtung im August 2021 von OGC Nizza indes kaum eine Rolle. In der laufenden Spielzeit schaffte es der zu Saisonbeginn von muskulären Problemen gehandicapte Maolida nur beim 2:1-Sieg im Oktober beim FC Schalke 04 in den Kader von Trainer Pal Dardai und musste sich ansonsten mit neun Spielen für die Regionalliga-Mannschaft begnügen.
Mit drei Treffern und zwei Assists fügte sich Maolida, dessen Wechsel in die Türkei kurz vor Transferschluss geplatzt war und der in der Folge auch nur noch mit der U23 trainieren durfte, dort aber gut ein und brachte sich bei den Profis in Erinnerung – bislang allerdings noch ohne durchschlagenden Erfolg. Ob sich daran etwas ändert, ist trotz eines bis 2025 laufenden Vertrages nicht zuletzt wegen der Konkurrenz auf den offensiven Außenbahnen mit Fabian Reese und Marten Winkler fraglich.
Mit seinen Auftritten in den Komoren hat Maolida gleichwohl Eigenwerbung betrieben. Wenn es nicht für ein Comeback bei den Hertha-Profis reicht, dürften die Länderspiele zumindest für bessere Chancen gesorgt haben, auf dem winterlichen Transfermarkt einen passenden Klub zu finden.