Hertha BSC: Macht der Pokal den Rückweg für Suat Serdar frei?
Auch Abgänge könnten den winterlichen Spielraum erhöhen
Die jüngsten Unentschieden bei Hansa Rostock (0:0) und gegen den Karlsruher SC (2:2) haben die Aufholjagd von Hertha BSC etwas gebremst, doch nach dem mit drei Niederlagen völlig verkorksten Saisonstart ist eine positive Entwicklung dennoch unverkennbar.
Bei sechs Punkten Rückstand auf Rang drei und sieben Zählern auf den zweiten Platz ist die direkte Rückkehr in die Bundesliga weiterhin möglich und auch das Ziel von Trainer Pal Dardai, der im „kicker“ (Ausgabe vom 16.11.2023) auch Gründe für seinen Optimismus anführte: „Das, was ich jeden Tag in der Kabine und auf dem Trainingsplatz erlebe. Es gibt keinen, der nicht will. Das war hier schon anders. Es gab hier Zeiten, da musste ich betteln für ein Zusatztraining oder ein paar Stabi-Übungen im Kraftraum.“
Hoffnung auf einen anhaltenden und noch beschleunigten Aufschwung machen in Berlin nicht zuletzt auch junge Spieler wie Tjark Ernst, Marton Dardai, Pascal Klemens oder Marten Winkler, die bereits wichtige Rollen inne haben. Gleichwohl fehlt es an der einen oder anderen Stelle noch an Erfahrung und teilweise auch an Top-Qualität. Etwa im zentralen Mittelfeld, wo die spät verpflichteten Neuzugänge Andreas Bouchalakis und Bilal Hussein noch nicht wie erhofft eingeschlagen haben, zudem mit Ibrahim Maza, Palko Dardai und Bence Dardai potentielle Kreativspieler verletzt fehlen.
Serdar in Verona nur in einer Nebenrolle
Eine winterliche Nachbesserung in diesem Mannschaftsteil gilt als denkbar, vielleicht auch mit einem alten Bekannten. So bringt Bild die mögliche Rückkehr des an Hellas Verona verliehenen, dort aber über eine Nebenrolle bislang nicht hinaus gekommenen Suat Serdar ins Gespräch. Der Berliner Plan, dass der Ex-Nationalspieler seinen Marktwert in der Serie A nach enttäuschenden Jahren wieder erhöhen soll, droht aktuell frühzeitig zu scheitern, während ein fitter Serdar Hertha gut zu Gesicht stünde.
Schon im Sommer hätte Trainer Dardai Serdar gerne behalten, musste sich dann aber finanziellen Zwängen beugen, gehörte der vierfache A-Nationalspieler doch zu den Top-Verdienern. Weil die Alte Dame durch den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals alleine an TV- und Vermarktungsgeldern 1,5 Millionen Euro vereinnahmt hat, zudem bei einem erneuten Weiterkommen gegen den Hamburger SV zusätzliche 1.725.000 Euro winken, könnte im Winter aber nun wirtschaftlich der Spielraum für eine Rückkehr des 26-Jährigen vorhanden sein.
Abgänge von Akteuren aus der zweiten oder dritten Reihe wie Myziane Maolida, Anderson Lucoqui, Kelian Nsona und Luca Wollschläger sollen den Etat im Januar möglichst weiter entlasten und neue Möglichkeiten schaffen, um nochmal nachzubessern – vielleicht ja mit einem alten Bekannten.