Hertha BSC: Kehrt Rune Jarstein zurück?
Rechtsstreit mit dem norwegischen Schlussmann aktuell vor Gericht
Mit elf Gegentoren stellt Hertha BSC nach den ersten fünf Spieltagen gemeinsam mit dem SC Paderborn die schwächste Defensive der 2. Bundesliga, woran natürlich das jüngste 4:6 beim 1. FC Magdeburg großen Anteil hat. Im Berliner Tor stand dabei wie zuvor beim 0:3 beim Hamburger SV und beim 5:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth Tjark Ernst, nachdem der noch als Stammtorwart in die Saison gegangene Oliver Christensen zum AC Florenz gewechselt war.
Trotz der vielen Gegentreffer ließ der 20-jährige Ernst sein Potential aufblitzen, doch restlos überzeugt ist man bei der Alten Dame offenbar noch nicht, dass der Youngster bis zum Ende der Saison die passende Nummer eins ist. So gibt es zum einen Überlegungen, je nach Ausgang der für den 28. September terminierten Gerichtsverhandlung in Österreich Marius Gersbeck eine neue Chance zu geben, wovon intern allerdings längst nicht jedermann überzeugt sein soll.
Telefonisches Angebot zur Rückkehr
Zum anderen ist offenbar auch noch ein anderer Ex-Hertha-Keeper Teil der Gedankenspiele der Berliner Verantwortlichen. Wie im Rahmen des Arbeitsgerichtsprozess zwischen Hertha BSC und Rune Jarstein herauskam, gibt es zwischen beiden Seiten Gespräche über eine erneute Zusammenarbeit. Dem Anwalt des 38 Jahre alten Norwegers, der von Januar 2014 bis Juni 2023 bei der Hertha unter Vertrag stand und nach einer in Folge einer Beleidigung gegen Torwarttrainer Andreas Menger ausgesprochenen Kündigung auf 490.000 Euro Ausfallhonorar klagt, sollen Hertha-Präsident Kay Bernstein und Geschäftsführer Thomas Herrich telefonisch das Angebot zur Rückkehr unterbreitet haben.
Der Berliner Anwalt sprach laut Bild zwar nur von der Idee einer möglichen Rückkehr, doch zumindest für den Moment ruhen die Gespräche ohnehin. Sollte ein Vergleich, für den das Gericht eine Summe von 350.000 Euro vorgeschlagen hat, von beiden Seiten angenommen werden, könnte eine Rückkehr Jarsteins aber schnell wieder ein Thema werden. Abzuwarten bliebe freilich, ob eine erneute Zusammenarbeit zwischen dem weiter im Amt befindlichen Menger und Jarstein möglich wäre. Klar wäre zudem wohl, dass ein Comeback Jarsteins das Aus für Gersbeck bedeuten würde.