Hansa Rostock: Sarpreet Singh als Hoffnungsträger?
Weiterhin kein Neuzugang
Am gestrigen Donnerstag hat für Hansa Rostock das Trainingslager in Belek begonnen. 25 Akteure traten die Reise in die Türkei an, sodass Trainer Mersad Selimbegovic wie schon angekündigt unter südlicher Sonne mit einem etwas kompakterem arbeiten kann.
Die beiden erkrankten Angreifer Lukas Hinterseer und Júnior Brumado allerdings könnten ins bis zum 11. Januar dauernde Camp noch nachreisen, wohingegen der aus disziplinarischen Gründen zu Hause gebliebene Patrick Nkoa ebenso wie die mit der U23 trainierenden Talente Elias Höftmann, Milosz Brzozowski und Joshua Krüger in den Planungen erst einmal keine Rolle mehr spielen dürften.
Selimbegovic fordert keine Neuen
Bislang nicht zum Kader gestoßen sind externe Verstärkungen, mit denen nach den Aussagen von Sportdirektor Kristian Walter zehn Tage vor Weihnachten eigentlich zu rechnen war. Doch während sich Spekulationen um Max Besuschkow (Hannover 96) und Aljaz Casar (Hallescher FC) bislang zumindest nicht in der Form konkretisiert haben, dass ein Transfer unmittelbar bevor stehen würde, scheint Coach Selimbegovic gar nicht unbedingt auf neues Personal zu drängen.
„Ich bin ein Freund davon, dass man mit dem Material arbeitet, was man hat. Und nur dann etwas Neues macht, wenn man die volle Überzeugung hat, dass es sofort hilft. Es geht nicht darum, etwas zu machen, sondern etwas verbessern! Das Spielermaterial bietet einiges – das muss man rauskitzeln“, erklärte der 41 Jahre alte Fußball-Lehrer gleich nach seiner ersten Trainingseinheit am Dienstag gegenüber Bild.
Ohne dass Selimbegovic explizit auf die Personalie eingegangen ist, liegt die Annahme nahe, dass der neue Hansa-Coach bei diesen Worten allen voran Sarpreet Singh im Hinterkopf hatte. Der 24 Jahre alte Neuseeländer kam im Sommer vom FC Bayern München II nach Rostock, konnte bei nur sechs Kurzeinsätzen aber die Erwartungen noch nicht ansatzweise erfüllen.
Eine Schambeinentzündung als Karriereknick
Über welches Potential Singh verfügt, weiß Selimbegovic indes am besten. In der Saison 2021/22 verbuchte der neunfache A-Nationalspieler Neuseelands unter Trainer Selimbegovic in 25 Zweitliga-Partien für Jahn Regensburg fünf Tore und acht Vorlagen. Anschließend allerdings wurde Singh von einer Schambeinentzündung lange außer Gefecht gesetzt und durfte nach der verlängerten Leihe wegen eines Regensburger Formfehlers erst in der Rückrunde 2022/23 wieder mitwirken – freilich ohne bei 14 Einsätzen mit einem Tor und einer Vorlage seine alte Form wiederzufinden.
Das Trainingslager in Belek dürfte nun nicht zuletzt für Singh, der in Selimbegovic‘ favorisiertem 4-2-3-1 auf beiden Flügeln, aber auch auf der Zehn eine Option darstellt, zum Neuanfang werden. Sollte es Selimbegovic gelingen, den 1,75 Meter großen Linksfuß auch nur annähernd in die Form aus dem Herbst 2011 zu bringen, wäre damit sicherlich ein deutlicher Qualitätszuwachs für das bislang häufig eher uninspirierte Offensivspiel verbunden.