Hansa Rostock: Klare Forderung an Duljevic, Munsy und Co.
Martin Pieckenhagen nimmt das Offensivpersonal in die Pflicht
Beim 1. FC Heidenheim kann man verlieren, handelt es sich beim Klub von der Ostalb doch um das aktuell beste Heimteam der 2. Bundesliga, das im eigenen Stadion in dieser Saison noch ungeschlagen ist und sieben von neun Begegnungen gewonnen hat. Und dennoch war man bei Hansa Rostock nach der 0:2-Niederlage zum Rückrundenauftakt in Heidenheim natürlich nicht zufrieden, zumal die Chance verpasst wurde, den Vorsprung auf die Abstiegszone von weiterhin drei Punkten deutlich zu vergrößern.
Zählbares zum Start ins neue Jahr wäre auch deshalb nicht unwichtig gewesen, weil nun gegen den Hamburger SV, bei Arminia Bielefeld und gegen den SV Darmstadt 98 drei schwierige Aufgaben warten. Um danach nicht mit leeren Händen dazustehen, muss die Defensive anders als in Heidenheim nicht nur 80 Minuten lang stabil stehen, zudem die mit erst 17 Toren zweitschwächste Offensive der Liga deutlich zielstrebiger zu Werke gehen.
Pieckenhagen vom vorhandenen Potential überzeugt
Wegen der bislang mauen Trefferquote gingen die Erwartungen im Umfeld dahin, dass der FC Hansa beim winterlichen Transferendspurt noch zuschlagen würde. Gekommen ist letztlich aber kein neuer Spieler mehr, was laut Sportvorstand Martin Pieckenhagen daran lag, keinen Spieler gefunden zu haben, der die Mannschaft entscheidend weiter gebracht hätten.
Gleichzeitig gaben aber auch die Testspiele in der Wintervorbereitung Anlass dazu, vom vorhandenen Aufgebot mehr zu erwarten: „Wir haben in der Vorbereitung gesehen, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, die Ergebnisse und die Anzahl der Tore waren nicht so schlecht“, erklärte Pieckenhagen gegenüber Bild den Transferverzicht auch mit dem Vertrauen ins bereits unter Vertrag stehende Personal.
Von diesem aber erwartet Pieckenhagen mehr: „Die Jungs müssen sich an die eigene Nase packen und konsequenter sein in der Verwandlung von Torchancen. Das ist der Anspruch, den sie an sich selbst haben müssen“, so der ehemalige Torhüter, der auch noch konkreter wurde. Etwa in Richtung Haris Duljevic, dem die Effizienz abgeht: „Es sieht gut aus, er gibt viele Impulse. Aber es geht nicht nur darum, schön auszusehen, ein paar Übersteiger zu machen.“
Ansage an Munsy, Hinterseer und Thill
Auch bei Ridge Munsy, Lukas Hinterseer und Sébastien Thill erinnerte Pieckenhagen an die Quoten der Vergangenheit und forderte die Spieler dazu auf, alles zu versuchen, um wieder ihr altes Level zu erreichen: „Die müssen sich mal daran erinnern, dass sie das mal gemacht haben und das wieder auf die Platte kriegen. Und nicht zurückziehen in Mitleid, weil sie im Moment nicht spielen. Wenn sie auf dem Platz stehen – und wenn es nur eine Minute ist – müssen sie alles rausbrettern. Dem Trainer beweisen, dass sie in die Startelf oder in den Kader gehören. Und Tore schießen!“
Am besten schon so viele, dass es am Sonntag gegen den HSV zu drei Punkten reicht. Auf jeden Fall aber zum Klassenerhalt, denn sollte die Rettung nicht gelingen, würden sicherlich auch Pieckenhagen und der winterliche Transferverzicht zum Gegenstand der Analyse.