Hansa Rostock: Keine Hektik bei der Suche nach einem neuen Innenverteidiger
Ausfall von Oliver Hüsing sorgt für einen Engpass
Eineinhalb Wochen vor dem Saisonstart zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg plagen Hansa Rostock im Defensivbereich einige Sorgen. Nachdem sich vergangene Woche die Hoffnung auf eine Weiterverpflichtung des für die letzte Saison vom 1. FC Union Berlin ausgeliehenen Rick van Drongelen zerschlagen hat, der stattdessen künftig in der Türkei für Samsunspor spielen wird, reißt der verletzungsbedingte Ausfall von Oliver Hüsing zumindest vorübergehend eine weitere Lücke.
Der 30 Jahre alte Neuzugang von Arminia Bielefeld, der aufgrund seiner ersten beiden Engagements in Rostock in der Rückrunde 2014/15 sowie von 2017 bis 2019 keine lange Eingewöhnungszeit benötigt hat, erlitt beim 2:0-Sieg im Testspiel gegen Pogon Stettin einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel, der eine Zwangspause von mehreren Wochen, möglicherweise auch Monaten, zur Folge hat.
Trainer Alois Schwartz stehen damit für den Moment mit Damian Roßbach und Patrick Nkoa nur noch zwei Innenverteidiger für drei Positionen in der wohl weiter geplanten Dreierkette zur Verfügung. Die Linksverteidiger Alexander Rossipal und Felix Ruschke könnten zwar auch die linke Seite der Dreierkette übernehmen, sind aber ebenso wie Nkoa in der 2. Bundesliga unerfahren, während Thomas Meißner vor der Reise ins Trainingslager zusammen mit John Verhoek und Sebastien Thill aussortiert wurde.
Kristian Walter behält die Ruhe
Eine Rückkehr Meißners in den Kader gilt deshalb als unwahrscheinlich, auch wenn der 32-Jährige noch keinen neuen Verein gefunden hat. Möglich stattdessen, dass übergangsweise etwa mit dem vielseitigen, aber eigentlich für das zentrale Mittelfeld verpflichteten Janik Bachmann improvisiert wird, der indes nach einer Gehirnerschütterung noch Trainingsrückstand hat.
Weil schon vor dem Hüsing-Ausfall ein Innenverteidiger ganz oben auf der Einkaufsliste stand, hat sich der Druck auf Sportdirektor Kristian Walter nun nochmals erhöht. Der 39-Jährige will sich davon aber nicht treiben lassen und will trotz des vorhandenen Engpasses keinen Paniktransfer tätigen: „Wir hoffen auf eine zeitnahe Lösung, ohne den Kopf zu verlieren. Wir suchen das fehlende Puzzleteil, das uns hinten variabler macht. Wir werden keine Experimente machen und suchen jemanden, der uns mit seiner Erfahrung sofort weiterhilft“, wird Walter von Bild zitiert.
Namen potentieller Kandidaten sind bislang zwar keine durchgesickert, doch darf man davon ausgehen, dass hinter den Kulissen die Gespräche laufen – mit dem Ziel, dass ein neuer Innenverteidiger vor dem Auftaktspiel noch möglichst viele Trainingseinheiten zusammen mit den neuen Kollegen absolvieren kann.