Hansa Rostock: Junior Brumado immer mehr im Mittelpunkt
Brasilianer in der aktuellen Form kaum zu halten
Weil eine 2:0-Führung nicht ins Ziel gebracht werden konnte und stattdessen in der 81. Minute ein vermeidbarer Ausgleichstreffer kassiert wurde, hielt sich die Freude bei Hansa Rostock nach dem 2:2 beim Karlsruher SC am Sonntagnachmittag in Grenzen. Und doch war das Remis bei einem Konkurrenten auf tabellarischer Augenhöhe wieder ein Schritt in Richtung der 20 Punkte, die es möglichst als gemeinhin halbe Miete für den Klassenerhalt bis zum Winter sein sollen.
Drei Zähler fehlen der Kogge noch, wobei die ausstehenden Aufgaben vor Weihnachten gegen den FC Schalke 04 und beim SC Paderborn nicht ohne sind. Erst recht nicht, weil beide am vergangenen Wochenende nach mehr oder weniger langen Schwächephasen gewinnen und Selbstvertrauen tanken konnten.
Verstecken muss sich der FC Hansa aber nach den letzten Leistungen auch nicht. Dem Befreiungsschlag beim 1. FC Magdeburg (2:1) folgte ein trotz der Niederlage keineswegs enttäuschender Auftritt gegen den FC St. Pauli (2:3) und nun eine Vorstellung in Karlsruhe, auf die sich weiter aufbauen lässt.
Mut macht vor den finalen Partien des Jahres die Form von Junior Brumado, der nach seinem Elfmeterdoppelpack gegen St. Pauli in Karlsruhe die 1:0-Führung markierte und nun bei vier Saisontreffern steht, zu denen noch ein Tor beim bitteren Aus im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg (2:3 n.V.) kommt. Erst am letzten Tag der sommerlichen Transferperiode vom FC Midtjylland ausgeliehen, nimmt der 24 Jahre alte Brasilianer immer mehr Fahrt auf und ist kaum mehr aus dem Rostocker Angriff wegzudenken.
Hansa würde von einem Weiterverkauf profitieren
Dabei zeichnet sich Junior Brumado gar nicht in erster Linie mit seinen Toren aus, sondern als Anspielstation, die nahezu jeden Ball festmacht und es so den Mitspielern ermöglicht, nachzurücken. Sowohl am Boden als auch mit seinen 1,90 Metern in der Luft ist sich der Angreifer für keinen Zweikampf zu schade und damit auch enorm wichtig, um Druck von den hinteren Reihen zu nehmen.
Geht die Entwicklung so weiter, darf man Hansa-Sportdirektor Kristian Walter zu einem Glücksgriff gratulieren, an dem man in Rostock aber dann wohl nicht mehr allzu lange Freude hätte. Denn eine Kaufoption besitzt der FC Hansa nicht und könnte Junior Brumado folglich kaum verpflichten, sollte dessen Marktwert mit weiteren Top-Leistungen in die Höhe schießen. Immerhin aber wurde der Leihvertrag mit dem FC Midtjylland so gestaltet, dass Hansa an einem Weiterverkauf finanziell profitieren würde, wie Walter bei der Bekanntgabe der Verpflichtung Anfang September verraten hat.