Hansa Rostock: Eine Hintertür für John Verhoek?
Suche nach einem neuen Stürmer dauert an
Mit dem zuvor vom SC Paderborn für die Suche nach einem neuen Verein freigestellten Jasper van der Werff hat der FC Hansa Rostock die mit dem längerfristigen Ausfall von Oliver Hüsing (Muskelbündelriss im linken Oberschenkel) entstandene Not im Abwehrzentrum gelindert. Der 24 Jahre alte Schweizer wurde zunächst für ein Jahr ausgeliehen und soll mit seiner Erfahrung aus 37 Zweitliga-Spielen sowie 47 Erstliga-Spielen in seiner Heimat und in Österreich zur Soforthilfe werden.
„Mit Jasper haben wir einen erfahreneren und dennoch entwicklungsfähigen Innenverteidiger nach Rostock holen können, der uns durch eine gute individualtaktische Ausbildung und sein gutes Passspiel im Gesamtpaket noch variabler machen soll“, freute sich Sportdirektor Kristian Walter auf der Vereinshomepage über die geglückte Verpflichtung, mit der die Kaderplanung aber noch nicht abgeschlossen ist.
Ganz oben auf der Einkaufsliste steht so weiterhin ein körperlich starker Mittelstürmer, wobei eine Spur zu Semir Telalovic führt, der sich bei der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach als verlässlicher Torschütze erwiesen hat und der nun den wohl andernorts den am Niederrhein augenscheinlich nicht möglichen nächsten Schritt plant.
Während ein neuer Stürmer gesucht wird, wurde John Verhoek vor der Reise ins Trainingslager wie auch Thomas Meißner und Sebastien Thill vom Verein darüber in Kenntnis gesetzt, in den Planungen keine Rolle mehr zu spielen. Vorstandsboss Robert Marien erklärte die Entscheidung in Bezug auf Verhoek nun gegenüber der Ostsee-Zeitung etwas ausführlicher.
Hansa will nicht mehr von einem Spieler abhängig sein
„In der Drittliga-Saison und in der ersten Zweitliga-Saison waren wir von Johnnys Toren abhängig. In der letzten Saison waren wir auch abhängig. Da haben wir gemerkt: Wenn Johnny nicht funktioniert, wie schnell wir auch unten reinrutschen können. Können wir uns darauf verlassen, das Risiko einzugehen, so in die nächste Saison zu gehen? Aus unserer Sicht nicht. Über allem steht der Verein“, erklärte Marien, dass es Hansa in erster Linie darum geht, weniger leicht ausrechenbar zu sein und die Last des Toreschießens auf mehrere Schultern verteilen zu wollen.
Weil sich Verhoek, der große Verdienste um den Aufstieg 2020/21 und den Klassenerhalt in der Folgesaison hatte, nichts zuschulden kommen hat lassen, bekommt der 34-Jährige die Möglichkeit, für andere Vereine zu empfehlen. „Johnny wird nicht vom Hof gejagt. Die Regionalliga ist keine schlechte Liga, um sich ins Schaufenster zu stellen, unabhängig davon, ob auch wir da reingucken – dass man sich da im Training natürlich immer wieder anbieten kann“, ließ Marien dem zuletzt schon mit mehreren Drittligisten (VfB Lübeck, TSV 1860 München) sowie Klubs aus seiner niederländischen Heimat in Verbindung gebrachten Angreifer zwischen den Zeilen sogar eine Hintertür auf.
Zwar schob Marien direkt nach, „grundsätzlich nicht mehr mit Johnny in der ersten Mannschaft“ zu planen, doch scheint im Moment auch nicht vollends ausgeschlossen, dass sich der Routinier noch einmal heranarbeiten kann.