Hannover 96: Verlängerung mit Marcus Mann hat oberste Priorität
Sei Muroya zögert mit der Unterschrift
Die positive Entwicklung bei Hannover 96 lässt sich an den nackten Zahlen bestens ablesen. Im Vergleich zur Hinrunde der vergangenen Saison (20 Punkte, 13:23 Tore) haben sich die Niedersachsen, die mit 28 Zählern und 25:18 Toren überwintern, in allen Belangen deutlich verbessert. Grund genug für Klubboss Martin Kind, ein zufriedenes Zwischenfazit zu ziehen und sich in der Neuen Presse dankbar dafür zu zeigen, „endlich Leute gefunden zu haben, die die Verantwortung annehmen und professionell arbeiten.“
Angesprochen sind der erst im Sommer installierte Trainer Stefan Leitl und Sportdirektor Marcus Mann, der ein Jahr zuvor seinen Dienst angetreten hat und dessen Handschrift immer besser zu erkennen ist. Nicht ganz überraschend, dass der 38-Jährige in den vergangenen Tagen bereits mit dem FC Schalke 04 in Verbindung gebracht wurde, wo der Posten des Sportdirektors seit dem Abschied von Rouven Schröder im Oktober vakant ist.
In Hannover registriert man derlei Spekulationen durchaus mit Sorge, denn Manns Arbeitspapier ist nur noch bis zum Ende der Saison datiert. Deshalb und auch im Hinblick darauf, dass der Sportchef bei Gesprächen mit potentiellen Neuzugängen für den Sommer 2023 möglichst keinen auslaufenden Vertrag haben sollte, will Klubboss Kind möglichst schnell Klarheit schaffen. „Herr Mann kennt das Thema, gehen Sie auch davon aus, dass wir dazu regelmäßig in Kontakt stehen. Es geht jetzt um die Zukunft“, zitiert die „Neue Presse“ Kind, der eine Vertragsverlängerung bis zum Start der Rückrunde anpeilt und Mann in diesem Zusammenhang auch die Beförderung zum „Geschäftsführer Sport“ in Aussicht stellt.
Weitere Interessenten für Evina
Unabhängig von seiner eigenen Zukunft ist Mann in diesen Tagen in einigen Personalien gefragt. Während sich neben Eintracht Braunschweig laut Bild auch der SSV Jahn Regensburg und der FC Ingolstadt für Franck Evina interessieren sollen, für den sich 96 noch eine kleine Ablöse von mindestens 50.000 Euro erhofft, verlaufen die Gespräche über eine Verlängerung mit Sei Muroya zäh.
Der 28 Jahre alte Japaner, der 2020 vom FC Tokyo gekommen ist und aktuell seine beste Saison bei 96 spielt, besitzt nur noch einen Vertrag bis Saisonende. Muroya, der von der Umstellung auf Dreierkette profitiert hat und als Schienenspieler besser zur Geltung kommt als als klassischer Rechtsverteidiger, wird sich laut Manns Aussage in Bild so schnell nicht entscheiden: „Es ist kein Geheimnis, dass wir schon Gespräche geführt haben. Aber man kann nicht sagen, dass wir kurz vor dem Abschluss stehen. Dieses Jahr wird das nichts mehr.“
Denkbar, dass Muroya die weitere Entwicklung von 96 abwarten will und gegebenenfalls auch auf andere Angebote spekuliert. Knüpft der 16-fache A-Nationalspieler, der nicht für den japanischen WM-Kader nominiert wurde, an die Hinrunde an, sind höherklassige Anfragen zumindest nicht ausgeschlossen.