Hannover 96: Stefan Leitl schon früh unter Druck
Trainerdiskussion bereits im Gange
Den Saisonstart hat man sich bei Hannover 96 sicherlich ganz anders vorgestellt als mit zwei Unentschieden gegen die SV Elversberg (2:2) und beim 1. FC Nürnberg (2:2) in der Liga sowie dem Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SV Sandhausen. Seit der Niederlage im Elfmeterschießen beim Zweitliga-Absteiger am Freitagabend hat die in Hannover schon zuvor durch öffentliche Äußerungen von Klubboss Martin Kind aufgekommene Unruhe weiter zugenommen und mittlerweile ist auch wieder eine aus der Vergangenheit bestens bekannte Trainerdiskussion im Gang.
Obwohl die Rückrunde der vergangenen Saison mit nur 16 Punkten aus 17 Spielen schon schwer enttäuschend verlaufen ist, erhielt Stefan Leitl von den Verantwortlichen um Sportdirektor Marcus Mann Rückendeckung und die Chance, in ein zweites Jahr zu gehen. Dieses Vertrauen scheint nach den ersten Pflichtspielen aber zumindest angeknackst. Auch deshalb, weil nicht nur die Ergebnisse nicht stimmten, sondern die Mannschaft in ihrer Entwicklung augenscheinlich nicht entscheidend vorankommt.
Schwierige Spiele bis zur Länderspielpause
Dass sich Mann nach dem Aus in Sandhausen auf Nachfrage des kicker gar nicht zum Trainer äußern wollte, muss zwar nicht zwingend auf Konsequenzen hindeuten, heizt aber zumindest die Spekulationen an, dass Leitl nicht mehr vollends sicher im Sattel sitzen könnte. „Ich habe jetzt einfach einen dicken Hals, alles andere ist für mich jetzt zweitrangig und kein Thema“, wurde Mann zitiert, der sicherlich auch um die bevorstehenden Aufgaben weiß.
Beim zum Auftakt zweimal siegreichen und dementsprechend selbstbewussten Hansa Rostock und danach gegen den Hamburger SV stehen zwei alles andere als einfache Spiele auf dem Programm. Und anschließend wird es bei der SpVgg Greuther Fürth auch kein Selbstläufer, dreifach zu punkten. Obwohl 96 natürlich mit dem grundsätzlich vorhandenen Potential diese drei Spiele durchaus gewinnen kann, ist auch nicht ausgeschlossen, dass nach fünf Spieltagen nach wie vor kein Sieg zu Buche steht.
Der Blick richtet sich daher schon jetzt zumindest mit einem Auge auf die Länderspielpause Anfang September. Dann wäre etwas mehr Zeit, Dinge zu verändern. Am liebsten freilich wäre jedermann in Hannover, wenn sich eine Trainerdiskussion bis dahin aufgrund von überzeugenden Leistungen und Ergebnissen erübrigt hätte.