Hannover 96: Derrick Köhn lässt seine Zukunft offen
Abschied per Ausstiegsklausel im Sommer 2024?
Am Sonntag will Hannover 96 im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück den vor der Länderspielpause eingefahrenen 3:1-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth bestätigen und sich nach Möglichkeit mit den Punkten neun bis elf im vorderen Bereich der Tabelle festbeißen. Allerdings muss Trainer Stefan Leitl womöglich auf Nicolo Tresoldi verzichten.
Der formstarke Angreifer, der mit zwei Toren und drei Vorlagen an den ersten fünf Spieltagen in die Saison gestartet ist, durfte am vergangenen Freitag beim 2:0-Testspielsieg gegen die Ukraine in der deutschen U21 debütieren. Anstatt nach seiner Rückkehr nach Hannover wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen, musste sich der 19-Jährige aber krankheitsbedingt abmelden und droht für die Partie gegen Osnabrück auszufallen. Dass kurz vor Transferschluss mit Andreas Voglsammer noch ein gestandener Angreifer hinzugeholt wurde, könnte sich nun direkt als wichtige Entscheidung erweisen.
Unterdessen hat Derrick Köhn seinen Stammplatz auf der linken Außenbahn behauptet, obwohl mit Brooklyn Ezeh im Sommer ein neuer Konkurrent hinzugeholt wurde. Der Neuzugang vom SV Wehen Wiesbaden begann am ersten Spieltag noch als linkes Glied der Dreierabwehrkette und damit hinter Köhn, kommt an diesem aktuell aber nicht vorbei.
Festgeschriebene Ablöse bei lediglich drei Millionen Euro
Dabei dürfte Ezeh durchaus mit der Perspektive, es in die Stammelf zu schaffen, nach Hannover gekommen sein. Denn nicht wenige Beobachter erwarteten im Sommer den Abgang von Köhn, der sich mit seinen Leistungen auch tatsächlich ins Blickfeld diverser Erstligisten aus dem In- und Ausland gespielt hatte. Doch laut Bild soll 96 sechs bis acht Millionen Euro Ablöse für den 24-Jährigen aufgerufen haben, was Klubs wie den FC Valencia, Eintracht Frankfurt oder den 1. FSV Mainz 05 abwinken ließ.
Weil Köhns bis 2025 laufender Vertrag schon im nächsten Sommer eine Ausstiegsklausel für lediglich drei Millionen Euro enthalten soll, dürfte das Thema Wechsel aber bald wieder auf die Agenda rücken. „Ich bin jetzt hier und möchte die Saison gut mit Hannover spielen. Es ergibt jetzt überhaupt keinen Sinn, sich Gedanken darüber zu machen, was danach passiert“, will Köhn zwar den Fokus auf die Gegenwart richten, verrät aber auch, sich vom Interesse anderer Vereine geschmeichelt zu fühlen: „Es ehrt einen zu lesen, dass Klubs aus höheren Ligen einen im Blick haben sollen.“
Auch wenn Köhn seine Zukunft derzeit offen lässt bzw. sich nicht dazu äußern will, scheint bei gleichbleibender Entwicklung ein drittes Jahr in Hannover nur dann denkbar, wenn 96 der Aufstieg gelingt. Ansonsten wird der gebürtige Hamburger wohl den persönlichen Schritt ins Oberhaus vollziehen.