Hannover 96: Aufstieg wird kein Selbstläufer
Kritik an Salif Sane
Mit den beiden Erfolgen beim 1. FC Kaiserslautern (4:0) und gegen die SpVgg Greuther Fürth (3:1) hat Hannover 96 einen perfekten Start hingelegt, der indes darüber hinwegtäuschte, dass beide Spiele auch ein anderes Ende hätten nehmen können. Letztlich blieben Nachlässigkeiten in diesen Spielen aber noch unbestraft, während die starke Offensive kaltschnäuzig agierte.
Mehrere Gründe für die erste Pleite
Schon beim 1:1 vor der Länderspielpause beim VfL Bochum lief aber nicht mehr alles optimal, sodass unter dem Strich die ersten beiden Verlustpunkte standen, denen am gestrigen Sonntag mit dem 0:2 gegen Dynamo Dresden die erste Niederlage folgte.
Gegen einen cleveren Gegner, der Torwart Philipp Tschauner mit zwei Toren aus der Distanz auf dem falschen Fuß erwischte, sorgten eine nicht sichere Defensive, eine mangelnde Chancenverwertung und letztlich auch eine Disziplinlosigkeit von Salif Sane für eine nicht unverdiente Pleite. Eine Niederlage, die jedem in Hannover vor Augen geführt haben dürfte, dass die direkte Rückkehr in die Bundesliga kein Selbstläufer wird.
Geldstrafe für Sane wahrscheinlich
Trainer Daniel Stendel machte nach dem Spiel keinen Hehl daraus, dass die Niederlage in Ordnung geht und übte offene Kritik an Sane, der sich in der 79. Minute eine Tätlichkeit gegen Stefan Kutschke leistete, die zurecht mit der roten Karte bestraft wurde. Der Senegalese, der seinen Wechselwunsch erst Ende August endgültig ad acta gelegt hat, fehlt den 96ern damit wohl mehrere Wochen.
Stendel zeigte sich im Hinblick auf Sane gegenüber Bild mächtig verärgert und ließ durchklingen, dass dem als Führungsspieler eigentlich nicht zu ersetzenden Defensivmann eine interne Strafe droht: „Es geht nicht, dass wir uns selber schaden. Da bin ich sauer. Wir lassen das sacken, bewerten es in Ruhe.“
Am nächsten Sonntag bei Arminia Bielefeld dürfte aufgrund von Sanes Fehlen schon die Stunde von Neuzugang Stefan Strandberg schlagen, auf den Stendel nach nur drei Tagen Training mit den neuen Kollegen gegen Dresden noch verzichtete. „Ich habe mit ihm geredet. Die Woche wird ihm guttun, dann wird er dabei sein“, kündigte Stendel in der „Neuen Presse“ (Ausgabe vom 12.09.2016) das Debüt des norwegischen Nationalspielers an.