Hannover 96: Abstiegskampf mit Stefan Leitl?
Trainer sitzt bislang noch sicher im Sattel
Am gestrigen Sonntag bot sich Hannover 96 die große Chance, den mit nur drei Punkten aus sieben Spielen völlig enttäuschenden Start in die Rückrunde auf einen Schlag wettzumachen. Doch anstatt diese Chance zu nutzen und das Niedersachsenderby bei Eintracht Braunschweig zu gewinnen, setzte es mit einer späten 0:1-Niederlage den nächsten Nackenschlag, mit dem die Stimmung nun mehr und mehr zu kippen droht.
Insbesondere auch bei den Fans, von denen einige die Mannschaft nach der Rückkehr aus Braunschweig noch zur Aussprache erwarteten, die bislang aber in dieser Saison ein starker Rückhalt waren. Ohne die Unterstützung aus der Kurve wäre es in den kommenden Wochen sicherlich noch schwieriger, die Talfahrt zu bremsen, die bislang zwar lediglich auf Platz zehn geführt hat, aber dennoch eine angespannte Situation ergeben hat, in der man von Abstiegskampf sprechen muss.
Schwieriges Restprogramm
Denn 96 trennen nur noch sechs Punkte vom Relegations- und vom ersten Abstiegsplatz, die bei neun ausstehenden Partien kein Ruhekissen darstellen. Erst recht nicht, weil 96 noch auf das Spitzentrio trifft, zudem bei Arminia Bielefeld, beim Karlsruher SC und bei Fortuna Düsseldorf weitere schwierige Auswärtsaufgaben vor sich hat.
Die Lage ist somit gefährlich und ein Stück weit trügerisch, zumal im Moment nicht zu erkennen ist, wie das Team wieder in die Spur kommen soll. In erster Linie gefordert ist in diesem Zusammenhang Trainer Stefan Leitl, der nach der Pleite in Braunschweig gegenüber Bild kein Blatt vor den Mund nahm: „Du darfst das Derby nicht verlieren, gerade in unserer Situation. Deshalb empfinde ich das so, wie ich es gesagt habe. Es ist viel Kredit kaputtgegangen. Das bedeutet wieder harte Arbeit, um sich neues Vertrauen zu erarbeiten. Das fühlt sich nicht gut an.“
Aktuell deutet nichts darauf hin, dass Leitls Stuhl wackelt, doch klar ist auch, dass die Verantwortlichen bei weiteren Misserfolgen kaum tatenlos bleiben könnten. Gelingt nach der Länderspielpause gegen Schlusslicht SV Sandhausen kein Sieg und rückt die Abstiegszone dann bis auf drei Punkte heran, würde sich auch die Trainerfrage stellen.