Greuther Fürth: Chancen auf Verbleib von Tim Lemperle?
Perspektive beim 1. FC Köln ungewiss
In Paderborn trifft die deutsche U21-Nationalmannschaft am heutigen Freitag zunächst auf Estland, ehe dann am Dienstag in Essen gegen Polen die wohl deutlich schwierigere Aufgabe auf dem Programm steht. Obwohl Robert Wagner, der im September und Oktober in drei von vier Partien zum Einsatz gekommen war, diesmal von Trainer Antonio di Salvo nicht berufen wurden, sind mit Jonas Urbig und Tim Lemperle immerhin zwei Akteure der SpVgg Greuther Fürth mit dabei, wenn auf dem Weg zur EM-Enrunde 2025 die nächsten Punkte eingefahren werden sollen.
Die Zugehörigkeit zur U21-Auswahl ist indes nicht die einzige Gemeinsamkeit von Schlussmann Urbig und Angreifer Lemperle, sind beide doch vom 1. FC Köln an den Ronhof ausgeliehen. Und beide verfolgen aus der Ferne sicherlich genau die Entwicklung der Geißböcke, die in Abstiegsgefahr schweben und wohl auch deshalb noch längere Zeit nicht seriös für die neue Saison planen können.
Urbig indes dürfte seinen Platz beim FC mindestens als Nummer zwei hinter Marvin Schwäbe sicher haben. Sollte es in die 2. Liga gehen, ist sogar mehr möglich, dürfte Schwäbe in diesem Fall doch die Möglichkeit haben, andernorts weiter erstklassig zu spielen.
Lob von Steffen Baumgart
Die Fürther Chancen auf einen Verbleib von Urbig sind somit eher gering. Die Zukunft von Lemperle, der an den ersten 13 Spieltagen immer in der Startelf von Trainer Alexander Zorniger stand und immerhin drei Tore sowie zwei Vorlagen zum aktuellen sechsten Tabellenplatz beisteuern konnte, scheint hingegen offener. „Er macht das richtig gut, spielt jedes Spiel von Anfang an und erzielt auch seine Tore. Das ist genau das, was wir mit der Leihe zu Fürth bezweckt haben. Wir freuen uns, dass Tim diese Leistungen zeigt und auch zu seinen Spielzeiten kommt. Wir schauen weiter gespannt auf seine Entwicklung“, betonte Kölns Trainer Steffen Baumgart auf der Vereinshomepage zwar unlängst, Lemperle im Blick zu haben, galt in den letzten beiden Jahren aber nur bedingt als dessen Förderer.
Generell wird Baumgart in Köln immer wieder vorgeworfen, junge Spieler nicht in größtmöglichen Ausmaß zu fördern. Der Fall Justin Diehl ist zwar gesondert zu betrachten, kommt der U20-Nationalstürmer doch auch wegen seiner Weigerung, einen neuen Vertrag zu unterschreiben, nicht bei den Profis zum Zug, doch vielversprechende Akteure wie Max Finkgräfe oder Damion Downs warten bislang auch noch auf eine echte Chance.
Perspektive in Köln könnte von der Klassenzugehörigkeit abhängen
Gerade Downs wäre ein potentieller Konkurrent für Lemperle, der zwar auch außen spielen, seine Qualitäten im Sturmzentrum aber wohl am besten einbringen kann. Weil der 1. FC Köln zudem zu Davie Selke, Steffen Tigges, Florian Dietz und eben Downs im Winter noch einen weiteren Mittelstürmer hinzuholen will, scheinen Lemperles Perspektiven auch im kommenden Sommer nicht die besten – wobei ein Abstieg mutmaßlich auch im Kölner Angriff vieles verändern würde, zumal Baumgart dann aller Voraussicht nach mangels Zweitliga-Vertrag nicht mehr Trainer wäre.
In Fürth muss man folglich in der Personalie Lemperle die nächsten Monate abwarten. Eine Weiterverpflichtung würde indes auch dann kein Selbstläufer, sollte der 21-Jährige in Köln nicht mehr gefragt sein, würden dann sicherlich auch andere Klubs auf den Plan treten.