FSV Frankfurt: Auch Mathew Leckie fehlt wochenlang – Ex-Herthaner Marvin Knoll als Gast im Trainingslager
Als Uwe Stöver, Geschäftsführer Sport des Zweitligisten FSV Frankfurt, am Montag zu Beginn des Trainingslagers in Bad Kreuznach angekündigt hatte, dass man sich im Verlauf des zehntägigen Aufenthalts noch einige Testspieler anschauen werde, hatte sich Neuzugang Denis Epstein mit einem Muskelfaserris gerade als vierter verletzungsbedingter Ausfall vom Training abgemeldet. Inzwischen ist das FSV-Lazarett auf fünf Spieler angewachsen: der Australier Mathew Leckie, der wie Epstein auf der linken offensiven Außenbahn zuhause ist, brach sich in einer Trainingseinheit bei einem Zusammenprall mit dem dritten Torhüter Jannis Pellowski den Daumen. Am Donnerstag, wird eine Computertomographie vorgenommen, am Freitag operiert. Leckie wird mindestens zwei Wochen mit dem Mannschaftstraining aussetzen und den Saisonstart am 20. Juli gegen den Karlsruher SC von der Tribüne aus verfolgen müssen.
Damit geht dem FSV nun auch auf den offensiven Außenbahnen das Personal aus, nachdem es durch die Verletzungen von Tim Heubach und Joni Kauko, deren Rückkehr in weite Ferne gerückt ist, vor allem im zentralen Defensivbereich geklemmt hat. Während man noch vor wenigen Tagen von maximal einer weiteren Verstärkung gesprochen hatte, sollen jetzt laut Stöver noch zwei Spieler verpflichtet werden. Einer davon soll sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechserposition spielen können, außerdem sei ein flexibel einsetzbarer Offensivspieler vonnöten. Hier sieht man inzwischen den dringendsten Handlungsbedaf, denn bereits seit Dienstag testet das Trainerteam um Chefcoach Benno Möhlmann den Ex-Duisburger Ranisav Jovanović (32), heute stieß mit dem Berliner Marvin Knoll (22) ein weiterer Gastspieler zu dem dezimierten Kader der Bornheimer. Knoll, der seit seiner Jugend für Hertha BSC gespielt hatte, hatte beim Bundesliga-Aufsteiger keinen neuen Vertrag erhalten und sich Ende Mai dem MSV Duisburg angeschlossen. Durch die bekannterweise prekäre Situation des Vereins, die womöglich in der Insolvenz enden wird, sieht sich der Offensiv-Allrounder derzeit nach einer Alternative um. Knoll hat bislang 19 Spiele in der 2. Bundesliga bestritten, davon 11 für Dynamo Dresden, wohin ihn die Hertha in der Saison 2011/12 ausgeliehen hatte. Der große Durchbruch im Profifußball ist ihm bisher noch versagt geblieben – er wäre aber nicht der erste, dem das beim FSV Frankfurt gelingt.
Sowohl Jovanović als auch Knoll sind Donnerstag abend beim ersten von insgesamt drei angesetzten Testspielen während des Trainingslagers dabei. Anpfiff gegen den gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken ist um 18 Uhr im Kreuznacher Friedrich-Moebus-Stadion. Ebenfalls mit von der Partie sein wird Chadli Amri. Der aktuell vertragslose Algerier, zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag, hält sich seit Beginn der Vorbereitung bei den Bornheimern fit, und wäre als Außenbahnspieler ebenfalls eine Option. Allerdings hatte Amri infolge eines Schienbeinbruches im Februar 2012 16 Monate lang pausieren müssen, der FSV braucht aufgrund der Personalknappheit nur Spieler, die auch zeitnah weiterhelfen können. Eine Entscheidung wird noch in dieser Woche erwartet.