FC St. Pauli: Cenk Sahin freigestellt
Klub zieht Konsequenzen
Update (16:13 Uhr):
Wie der FC St. Pauli soeben bekannt gegeben hat, wird Cenk Sahin mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt. Der bis 2021 gültige Vertrag des Angreifers bei den Kiezkickern bleibt weiterhin gültig, dafür erhält er eine Trainings- und Gastspielerlaubnis. Diese ermöglicht es ihm, sich bei anderen Klubs zu empfehlen.
„Nach zahlreichen Gesprächen mit Fans, Mitgliedern und Freund*innen, deren Wurzeln in der Türkei liegen, ist uns bewusst geworden, dass wir differenzierte Wahrnehmungen und Haltungen aus anderen Kulturkreisen nicht bis ins Detail beurteilen können und sollten. Ohne jegliche Diskussion und ohne jeglichen Zweifel lehnen wir dagegen kriegerische Handlungen ab. Diese und deren Solidarisierung widersprechen grundsätzlich den Werten des Vereins“, ließ St. Pauli zur Entscheidungsfindung wissen.
Ursprünglicher Artikel (7:12 Uhr):
Sportlich läuft es beim FC St. Pauli nach eher durchwachsenem Start mit aktuell sechs Spielen in Folge ohne Niederlage sehr erfreulich. Dass sich unterdessen mehrere Langzeitverletzte wie Henk Veerman, Luca Zander, Borys Tashchy oder Philipp Ziereis in den vergangenen Wochen nahe an die Mannschaft heranarbeiten konnten, lässt darüber hinaus auf eine weitere Steigerung hoffen.
Das sportliche Geschehen ist in den vergangenen Tagen allerdings in den Hintergrund gerückt. Dafür verantwortlich ist Cenk Sahin, der sich in Sozialen Medien positiv über die vom türkischen Militär in Nordsyrien gestartete Offensive äußerte, die nicht nur in Deutschland verurteilt wird.
Während die Ultras des FC St. Pauli direkt einen Rauswurf des 25 Jahre alten Türken forderten, distanzierte sich auch der Verein in einem offiziellen Statement von Sahins Posting, weil dieser „mit den Werten des Vereins nicht vereinbar ist.“
Cenk Sahin mit wenig Verständnis für St. Pauli
Noch vergangene Woche haben demnach Gespräche zwischen dem Verein und Sahin stattgefunden, um die Thematik „intern aufzuarbeiten“. Allerdings zeigte Sahin dabei offenkundig wenig Bereitschaft, im Sinne des Vereins zu handeln. Vielmehr äußerte Sahin in einem von der Morgenpost zitierten Interview im türkischen Sport-Radiosender „Radyospor“ Unverständnis bezüglich der Haltung des FC St. Pauli: „Der Verein hat Schwierigkeiten mit dieser Art von Problemen. Es gibt einen negativen Standpunkt gegen unser Land, den ich unserem Land nicht zuordnen kann. Es ist nichts falsch mit uns.“
Zudem verriet Sahin, es abgelehnt zu haben, sein Posting zu entfernen. Vielleicht auch deshalb ahnt der offensive Flügelspieler bereits, am Millerntor wohl keine Zukunft mehr zu haben. „Wenn ich nach Deutschland zurückkehre, ist meine Situation im Verein klar“, so Sahin, der laut „Kicker“ (Ausgabe 84/2019 vom 14.10.2019) am morgigen Dienstag in Hamburg erwartet wird.
Dann wird es nach allgemeiner Einschätzung nur noch darum gehen, wie die Trennung erfolgt. Ein bis 2021 laufender Vertrag und eine vor gut zwei Jahren bezahlte Millionenablöse machen es dem Verein dabei nicht ganz einfach, einen Schlussstrich zu ziehen.
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