FC St. Pauli: Neuer Sechser wird gesucht – Kommt Julian Koch aus Mainz?
Bei der Analyse des vergangenen halben Jahres stößt man zwangsläufig auf das Fehlen eines echten Leaders im zentralen Mittelfeld als eines der Kernprobleme des FC St. Pauli. Die Problematik wurde natürlich intern längst erkannt und vom heutigen Sportdirektor Thomas Meggle während seiner Zeit als Trainer schon im Herbst klar angesprochen. War damals noch die Hoffnung vorhanden, dass ein Spieler aus dem vorhandenen Kader in eine Führungsrolle schlüpfen würde, ist man nun offenbar zu der Überzeugung gelang, dass im defensiven Mittelfeld externe Verstärkung her muss, die entsprechende Führungsqualitäten mitbringen soll.
Ein Grund für die Suche nach einem Sechser ist darüber hinaus auch, dass der neue Trainer Ewald Lienen die bislang vor der Abwehr eingesetzten Akteure wie Florian Kringe, Enis Alushi und Christopher Buchtmann eher als Achter oder Zehner sieht. Dennis Daube und der vor Lienens Amtsantritt keine Rolle mehr spielende Bernd Nehrig machten ihre Sache zwar vor allem beim 3:1 gegen den VfR Aalen kurz vor Weihnachten sehr gut, aber dennoch soll noch ein neuer Mittelfeldspieler kommen, der sowohl als Abräumer als auch im Aufbauspiel Qualität haben soll.
Julian Koch darf den 1. FSV Mainz 05 verlassen
Beide Qualitäten auf sich vereint Julian Koch, der nach Informationen der „Bild“ ein Kandidat beim FC St. Pauli sein soll. Der 24-Jährige, der sowohl im defensiven Mittelfeld als auch als Rechtsverteidiger eingesetzt werden kann, wurde nach nur einem Kurzeinsatz in der Hinrunde vom 1. FSV Mainz 05 darüber informiert, den Verein schon im Winter verlassen zu dürfen.
Der bei Borussia Dortmund ausgebildete Koch, der zweimal für die deutsche U21 aufgelaufen ist, stand 2010/11 nach einem überragenden Halbjahr als Leihspieler beim MSV Duisburg vor dem großen Durchbruch, wurde dann aber von einer beispiellosen Verletzungsserie weit zurückgeworfen. Weder zurück beim BVB noch bei einer erneuten Ausleihe nach Duisburg und auch nicht in Mainz konnte Koch, dem wegen eines Kompartment-Syndroms im rechten Unterschenkel zeitweise sogar das frühe Karriere-Aus drohte, an seine überrageden Leistungen vom Herbst 2010 anknüpfen. Auf St. Pauli böte sich nun womöglich die Chance zum Neustart.