FC St. Pauli: Lasse Sobiech droht nachträgliche Sperre
Ermittlungen nach ungeahndeter Tätlichkeit wahrscheinlich
Hitzige 90 Minuten zwischen dem FC St. Pauli und dem TSV 1860 München sind am Donnerstagabend mit einem 2:2 zu Ende gegangen, das unter dem Strich in Ordnung ging. Während sich die Gemüter nach dem Abpfiff schnell beruhigten und die meisten Protagonisten den Blick spätestens am heutigen Freitag schon auf die nächsten Aufgaben richten, wird sich Lasse Sobiech wohl noch länger mit dem Match gegen die Löwen beschäftigen müssen.
Grund dafür ist ein Aussetzer von St. Paulis Abwehrchef, der in der 52. Minute abseits des Geschehens gegen Löwen-Verteidiger Jan Mauersberger nachtrat. „Wir umklammern uns, dann glaube ich, dass er mich tritt. Das muss nicht sein“, kritisierte Mauersberger nach Schlusspfiff bei Sport 1 die Aktion Sobiechs, die auf den TV-Bildern bestens zu erkennen ist.
Wohl mindestens drei Spiele Sperre
Weil Schiedsrichter Dr. Robert Kampka die Szene nicht sah und entsprechend nicht bewerten konnte, ist davon auszugehen, dass der Kontrollausschuss des DFB Ermittlungen gegen Sobiech aufnehmen wird. Und angesichts der erdrückenden Beweislast durch die Fernsehbilder wird der Innenverteidiger dann kaum um eine nachträgliche Sperre herumkommen.
Sobiech droht ähnlich wie dem kürzlich in einem vergleichbaren Fall nachträglich für drei Spiele gesperrten Robert Zulj von der SpVgg Greuther Fürth eine wochenlange Zwangspause, die Trainer Ewald Lienen angesichts des verletzungsbedingten Fehlens von Sören Gonther erneut zum Improvisieren im Abwehrzentrum zwingen dürfte.