FC St. Pauli: Klare Worte von Ewald Lienen nach Fehlstart
Gonther-Abgang nach Sobiech-Verletzung unwahrscheinlich
Mit der gestrigen 0:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig ist der Fehlstart des FC St. Pauli komplett. Fünf Tage nach der unglücklichen und nicht nur in den Augen von Trainer Ewald Lienen auch unverdienten Auftaktpleite beim VfB Stuttgart lieferten die Braun-Weißen vor eigenem Publikum enttäuschende 90 Minuten ab und stehen damit vor der nächsten Partie am 28. August bei Dynamo Dresden schon unter Druck.
Dann müssen sich die Kiez-Kicker aber ganz anders präsentieren als gegen Braunschweig. Trainer Lienen fand für den Auftritt, der geprägt von individuellen Fehlern und zum Teil haarsträubenden Ballverlusten wie vor dem zweiten Gegentreffer war, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel klare Worte: „Was wir heute abgeliefert haben, war weniger als nötig, um in der 2. Liga zu bestehen. Das war heute ein Weckruf für uns alle, dass wir uns diese Saison erst neu finden und aufstellen müssen.“
Gründe für die dürftige Vorstellung hatte Lienen indes auch parat: „Die Mannschaft ist noch nicht so eingespielt wie letzte Saison. Viele Spieler konnten nicht die komplette Vorbereitung mitmachen“, so der erfahrene Fußball-Lehrer, der nun in allen Bereiche gefordert ist: „Wir werden die Niederlage aufarbeiten und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Wir arbeiten täglich daran besser zu werden – sowohl im Abwehrverhalten als auch in der Offensive.“
Sobiech erleidet Muskelblessur
Dabei mithelfen, den Fehlstart zu reparieren, wird aller Voraussicht nach Kapitän Sören Gonther, der vor dem 0:2 den Ball an Julius Biada verlor. Der Innenverteidiger war für den erkrankten Philipp Ziereis in die Startelf gerückt, nachdem zuvor wieder Gerüchte um einen Abschied aus Hamburg aufgekommen waren. War es vor einigen Wochen noch der Karlsruher SC, der um Gonther warb, soll sich nun der TSV 1860 München mit dem 29-Jährigen beschäftigen.
Dass St. Pauli Gonther abgibt, ist seit gestern aber noch einmal unwahrscheinlicher geworden. Nicht wegen der Leistung des Routiniers, sondern weil sich Abwehrchef Lasse Sobiech früh eine muskuläre Verletzung zuzog und längere Zeit auszufallen droht. Gonther ist deshalb wohl erst einmal unverzichtbar.