FC St. Pauli: Johannes Eggestein spielt sich fest
Fast schon abgeschriebener Angreifer plötzlich wieder gefragt
Nur zu einer einzigen Einwechslung und das auch lediglich Sekunden vor Schluss beim torlosen Unentschieden gegen den 1. FC Magdeburg reichte es für Johannes Eggestein an den ersten fünf Spieltagen. Sehr wahrscheinlich, dass sich der 25 Jahre alte Angreifer deshalb wie schon im Juli, als Eggestein einen kurzfristigen Abschied vom FC St. Pauli nicht ausschloss, seine Gedanken gemacht hat.
Aktuell aber haben sich die Dinge radikal verändert. Am vorvergangenen Wochenende stand der teilweise schon fast abgeschriebene Eggestein für nicht wenige Beobachter überraschend plötzlich in der Startelf der Kiez-Kicker und trug auch ohne direkte Torbeteiligung seinen Teil zum deutlichen 5:1-Heimsieg gegen Holstein Kiel bei. Trainer Fabian Hürzeler sah anschließend keine Veranlassung, Eggestein wieder aus der Mannschaft zu nehmen, sondern beließ den 25-Jährigen auch am Samstag im Top-Spiel gegen den FC Schalke 04 in der Anfangsformation. Und auch diese Entscheidung dürfte Hürzeler nicht bereut haben.
Erster Scorer-Punkt auf dem Konto
Eggestein hatte selbst zwar bei einem Pfostentreffer Pech im Abschluss, verbuchte aber mit der Vorlage zu Marcel Hartels 2:1 seinen ersten Scorer-Punkt in dieser Saison und präsentierte sich bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde gegen Andreas Albers wiederum sehr umtriebig. Wenn St. Pauli am kommenden Wochenende abermals das Top-Spiel am Samstagabend bestreitet, diesmal bei Hertha BSC, wäre es daher fraglos eine Überraschung, würde Eggestein nicht von Anfang an dabei sein.
Setzt sich der momentane Trend fort, könnte der frühere U21-Nationalspieler sogar wieder eine längerfristige Perspektive am Millerntor haben, zumal mit Albers (33), Maurides (29) und Simon Zoller (32) gleich drei interne Konkurrenten deutlich älter sind, Etienne Amenyido (25) zudem weiter nach gesundheitlicher Stabilität ringt.
Der spät vom VfL Bochum verpflichtete Zoller könnte unterdessen in Berlin erstmals zum Kader gehören. Der Routinier fehlte gegen Schalke nochmals wegen muskulärer Probleme, soll in diesen Tagen aber möglichst weitere Fortschritte machen. Mehr als ein Joker-Einsatz ist für Zoller aber nicht realistisch. Und unabhängig davon hat erst einmal Eggestein alle Argumente auf seiner Seite.