FC St. Pauli: Elias Saad setzt eine erste Duftmarke
Winterzugang trifft in seinem zweiten Zweitliga-Einsatz erstmals
Bei nun sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, der bis Sonntagabend sogar noch auf neun Zähler anwachsen könnte, sind die mit der beeindruckenden Serie von zehn Siegen aufgekommenen Hoffnungen des FC St. Pauli auf den Bundesliga-Aufstieg seit dem 3:4 im Derby beim Hamburger SV, der zweiten Niederlage in Folge, weitgehend erloschen.
Als Elias Saad im Winter unter anderem Holstein Kiel und dem 1. FC Nürnberg absagte, um auf St. Pauli zu unterschreiben, freilich war nicht ansatzweise daran zu denken, dass der Aufstieg für die Kiezkicker überhaupt ein Thema werden könnte. Für den Ende Dezember 23 Jahre alte gewordenen Offensivmann, der in der Hinrunde mit zehn Toren und vier Vorlagen in 17 Regionalliga-Spielen für Eintracht Norderstedt auf sich aufmerksam gemacht hatte, ging es indes ohnehin in erster Linie darum, den Sprung in die 2. Bundesliga zu schaffen.
Dieser Prozess hat etwas Zeit in Anspruch genommen. In den ersten Wochen auf St. Pauli trainierte Saad zwar mit den Profis, kam im Februar und März aber nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, für die der gebürtige Hamburger in vier Partien drei Tore erzielte. Erst nach der Länderspielpause Ende März schaffte es Saad erstmals in den Spieltagskader der Profis und durfte im letzten Heimspiel bei der 1:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig für die Schlussviertelstunde aufs Feld.
Enttäuschung trotz erstem Profi-Tor
Im Derby beim HSV schickte Trainer Fabian Hürzeler Saad dann bereits nach 59 Minuten aufs Feld und belebte seine Offensive damit spürbar. Mit einem ersten erfolgreichen Dribbling gegen Moritz Heyer meldete sich Saad in der Partie an und markierte in der 71. Minute nach einem langen Ball von Leart Paqarada frei auf HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes den 2:3-Anschlusstreffer. Obwohl es am Ende nicht zu Zählbarem reichte, nutzte der Youngster mit einigen vielversprechenden Aktionen das Derby zur Eigenwerbung, konnte sich darüber aber zunächst nicht wirklich freuen.
„Die Enttäuschung überwiegt natürlich, weil wir heute hätten gewinnen können. Es ist auch etwas Besonderes, hier zu treffen und überhaupt hier spielen zu dürfen, aber ich bin traurig und enttäuscht über das Ergebnis“, wird Saad auf der vereinseigenen Webseite zitiert, verbunden mit der Ankündigung, nun mehr zu wollen: „Ich werde weiter Gas geben, um weiter regelmäßig zu spielen.“
Sofern die Trainingsleistungen in den kommenden Tagen stimmen, spricht einiges dafür, dass Saad auch am nächsten Wochenende gegen Arminia Bielefeld zumindest als Joker ran darf.