FC St. Pauli: Aufbruchstimmung nach dem Remis in Köln – Fabian Boll fällt wohl aus
Trotz des mit nur sechs Punkten aus fünf Spielen eher enttäuschenden Saisonauftakt herrscht beim FC St. Pauli derzeit Aufbruchstimmung. Trainer André Schubert zeigte sich nach dem Spiel beim 1. FC Köln sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, die den Härtetest vor der eindrucksvollen Kulisse von 45.000 Zuschauern in Köln-Müngersdorf in seinen Augen mit dem torlosen Remis mit Bravour bestanden hat. „Wir waren giftig und aggressiv, sind keinen Zentimeter zurückgewichen“, sagte Schubert der „Hamburger Morgenpost“. Überhaupt nimmt Schubert seit dem ersten Saisonsieg gegen Sandhausen einen neuen Geist in seiner Truppe wahr. Das verdeutlicht auch die Aussage von Torwart Philipp Tschauner: „Wenn wir in Frankfurt gewinnen, war es immer noch kein sehr guter Start, aber mit dann neun Zählern ein guter. Wir sollten den Punkt am Freitag vergolden.“
Allerdings weiß man bei den Kiez-Kickern auch, wo es im Moment noch hapert. Im Spiel nach vorne wurden erneut kaum Torchancen generiert, und saisonübergreifend ist der FC St. Pauli auswärts nun schon vier Mal in Folge ohne Torerfolg geblieben. Der letzte Sieg in der Fremde liegt gar schon über sieben Monate zurück, zuletzt gewann man am 17. Februar dieses Jahres in Duisburg mit 1:0. „Wir müssen mehr Lösungen im Spiel nach vorn finden“, stellt Schubert selbstkritisch klar, doch wie er das bewerkstelligen will, verrät er nicht. Personelle Alternativen in der Offensive sind im Kader der Hanseaten jedenfalls dünn gesät.
Zur Vorbereitung auf das Spiel beim FSV Frankfurt am morgigen Freitag ist die Mannschaft erst gar nicht nach Hamburg zurückgereist, sondern bezog in Neu-Isenburg vor den Toren der Main-Metropole Quartier. Dort ist in erster Linie Regeneration angesagt, denn nur vier Tage liegen zwischen dem kräftezehrenden Duell in Köln und der nicht minder einfachen Aufgabe am Bornheimer Hang beim überraschend stark in die Saison gestarteten FSV Frankfurt. Wahrscheinlich nicht dabei sein wird Kapitän Fabian Boll, der sich am Montag auswechseln lassen musste und über Rückenprobleme geklagt hatte. Er reiste am Mittwoch zurück nach Hamburg, eine Kernspintomographie soll nun Aufschluss darüber bringen, ob es sich bei der Verletzung möglicherweise um mehr als nur eine schwere Rückenprellung handelt.