FC St. Pauli: 4:1 im Test gegen Werder Bremen – Starker Auftritt nach durchwachsenem Saisonstart
Nachdem die Bilanz aus den ersten sechs Ligaspielen mit acht Punkten und Tabellenplatz 12 eher durchwachsen ausgefallen ist, hat der FC St. Pauli am gestrigen Abend in einem Testspiel gegen den SV Werder Bremen Selbstvertrauen getankt, was nach der bitteren Niederlage am vergangenen Wochenende bei Union Berlin auch dringend notwendig war. Der Zweitligist gewann die im traditionsreichen Stadion an der Hoheluft vor 3426 Zuschauern ausgetragene Begegnung deutlich mit 4:1. Angesichts der nur sieben erzielten Tore in der Liga eine satte Ausbeute, und „es hätten am Ende aber auch mehr werden können“, wie Cheftrainer Michael Frontzeck nach dem Spiel anmerkte. Der Übungsleiter der Braun-Weißen weiß den Stellenwert des Spiels aber auch richtig einzuschätzen: „Es war ein gelungener Test – nicht mehr und nicht weniger.“
Frontzeck nutzte die Begegnung auch, um Alternativen im Spielsystem und der personellen Besetzung auszuprobieren. In der ersten Halbzeit stellte er ein 4-2-3-1 mit Christopher Nöthe als einziger echter Sturmspitze auf, im zweiten Durchgang testete er die Variante mit John Verhoek als zweitem Stürmer in einem flachen 4-4-2. Die Effektivität der Aufstellung mit zwei Spitzen ließ allerdings nicht nur aufgrund der weniger geschossenen Tore nach der Pause zu wünschen übrig. Auf der Doppelsechs durften sich die Pärchen Florian Kringe und Fabian Boll sowie Christopher Buchtmann und Bernd Nehrig je 45 Minuten lang präsentieren, und auch in der Viererkette bekamen alle derzeit zur Verfügung stehenden Kräfte ihre Chance. Ersatzkeeper Robin Himmelmann erhielt 90 Minuten Spielpraxis.
Die Kiezkicker erwischten einen optimalen Start und gingen schon mit der ersten Torchance in Führung, als Verteidiger Marcel Halstenberg einen von Sebastian Maier getretenen Freistoß per Kopf verwerten konnte. Die spielfreudigen Gastgeber hatten den Bundesligisten im weiteren Spielverlauf gut unter Kontrolle und konnten noch in der ersten halben Stunde nachlegen. Sebastian Maier nach einem Solo (24.) sowie Christopher Nöthe per Strafstoß nach einem Foul von Santiago Garcia an Florian Kringe (28.) brachten die Braun-Weißen endgültig auf die Siegerstraße. Erst kurz vor der Pause kam Werder zu ersten Einschussgelegenheiten, ein Treffer gelang den Grün-Weißen allerdings erst nach dem Seitenwechsel. John Verhoek stellte in der 71. Minute den alten Abstand wieder her, und allein der ebenfalls in der Pause eingewechselte Rzatkowski hätte das Ergebnis noch deutlich ausbauen können, traf aber gleich zwei Mal nur Aluminium. Die Gäste, die mit einer auf dem Papier durchaus konkurrenzfähigen Elf aufgelaufen waren, enttäuschten bis auf wenige Minuten vor und nach der Halbzeitpause auf ganzer Linie.
Am Samstag steht für den FC St. Pauli ein weiteres Freundschaftsspiel an, der Zweitligist reist in die Hademarscher Berge und trifft dort auf den SV Merkur anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Kreisligisten. In der Liga geht es eine Woche später weiter, am 14. September ist der FSV Frankfurt am Millerntor zu Gast.
So spielte der FC St. Pauli:
1. Halbzeit: Himmelmann – Schindler, Thorandt, Kalla, Halstenberg – Kringe, Boll – Thy, Maier, Bartels – Nöthe
2. Halbzeit: Himmelmann – Schindler (71. Graudenz), Ziereis, Gonther, Kalla – Buchtmann, Nehrig – Rzatkowski, Maier – Verhoek, Nöthe
Tore: 1:0 Halstenberg (3.), 2:0 Maier (24.), 3:0 Nöthe (28., Foulelfmeter), 3:1 Kobylanski (52.), 4:1 Verhoek (71.)