FC Schalke 04: Wer wird neuer Trainer?
Die Suche nach einem Nachfolger für Thomas Reis beginnt
Mit der am Mittwochmorgen kommunizierten Trennung von Trainer Thomas Reis hat der FC Schalke 04 für einen Paukenschlag gesorgt. Zwar hatte das Standing des 49 Jahre alten Fußball-Lehrers durch den Fehlstart in die neue Saison mit nur sieben Punkten aus den ersten sieben Spielen enorm gelitten, aber dennoch waren die meisten Experten davon ausgegangen, dass vor der Länderspielpause im Oktober nichts passieren würde.
Nun aber zogen die Verantwortlichen doch schon die Reißleine und hoffen, mit dem von Klublegende Mike Büskens unterstützten Co-Trainer Matthias Kreutzer als Interimscoach schon am Freitag im Spiel beim SC Paderborn den Umschwung schaffen zu können. „Matthias hat eine klare Idee vom Fußball, die wird er der Mannschaft näher bringen. Matthias hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er solche Situationen meistern kann. Zusammen mit Mike Büskens, der Matthias mit seiner langen Erfahrung unterstützen wird, sind wir überzeugt, dass wir die Trendwende jetzt einleiten können“, erklärte Sportdirektor André Hechelmann auf der Pressekonferenz am Mittwochmittag, schloss aber mangels vorhandener Fußball-Lehrer-Lizenz sowohl Kreutzer als auch U23-Coach Jakob Fimpel als Dauerlösung aus.
Somit gilt es für S04 möglichst zeitnah, spätestens aber bis zum Beginn der Länderspielpause nach den Spielen in Paderborn und gegen Hertha BSC einen neuen Trainer zu finden. Dass mutmaßlich kein Fußball-Lehrer für teures Geld aus einem noch laufenden Vertrag bei einem anderen Verein herausgekauft werden kann, ließ Sportvorstand Peter Knäbel dabei durchblicken: „Unsere finanziellen Möglichkeiten sind bekannt. Wir werden daher keine Millionenablösen zahlen können, aber im Rahmen unserer Möglichkeiten einen sehr guten Trainer finden.“
Wohl kein Feuerwehrmann
Der Fokus richtet sich somit auf den Markt der vereinslosen Trainer, wobei zahlreiche Kandidaten wie Tayfun Korkut, Heiko Herrlich, Michael Oenning oder die einst schon bei S04 tätigen Mirko Slomka und André Breitenreiter schwer vermittelbar wären. Ähnliches gilt für Michael Schiele trotz beachtlicher Erfolge sowohl mit den Würzburger Kickers als auch Eintracht Braunschweig.
Weil sich Schalke zudem Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat und weg davon will, alleine kurzfristige Ziele zu verfolgen, dürften trotz der aktuell angespannten Lage auch erfahrene Trainer mit Feuerwehrmann-Image wie Bruno Labbadia, Markus Gisdol, Friedhelm Funkel, Felix Magath oder Peter Neururer kaum in Frage kommen.
Schwarz, Klauß und Klose als mögliche Kandidaten?
Vieles spricht stattdessen dafür, einen vergleichsweise jungen Trainer zu installieren, mit dem die Hoffnung auf eine länger anhaltende positive Entwicklung verbunden wäre. Zu Sandro Schwarz befragt wollte Hechelmann auf der PK keinen Kommentar abgeben, doch der 44-Jährige wäre nach seinem Aus bei Hertha BSC im April nicht nur zu haben, sondern würde auch ins Raster passen und besitzt mit Hechelmann überdies eine gemeinsame Vergangenheit beim 1. FSV Mainz 05.
Grundsätzlich ebenfalls passen könnten der 38-jährige Robert Klauß, der bis Oktober 2022 knapp zweieinhalb Jahre lang beim 1. FC Nürnberg gearbeitet hat und die 2. Bundesliga bestens kennt. Miroslav Klose ist mit 45 Jahren ebenfalls noch relativ jung und bekannt für seine Akribie, hatte allerdings auf seiner ersten Station als Profi-Trainer beim SCR Altach in Österreich keinen Erfolg. Der Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft wäre indes ein Name, mit dem sich auf Schalke womöglich am ehesten Aufbruchstimmung erzeugen lassen würde.