FC Schalke 04: Eine Chance für Justin Heekeren?
Torwarttalent als Option für Samstag
Dem nach desaströsen 35 Minuten mit großer Moral und einer deutlichen Leistungssteigerung errungenen 4:3-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg will der FC Schalke 04 am Samstagabend beim FC St. Pauli möglichst den nächsten Dreier folgen lassen. Auch, um den Rückstand von aktuell drei Punkten auf die zu den Konkurrenten im Aufstiegsrennen zählenden Kiezkicker wettzumachen.
Wer am Millerntor im königsblauen Tor stehen wird, ist derzeit noch offen. Sicher ist, dass Marius Müller die Reise nach Hamburg nicht mitantreten wird. Der Neuzugang vom FC Luzern, der an den ersten sechs Spieltagen der beste Schalker war, erlitt gegen Magdeburg einen Sehnenabriss im Adduktorenbereich und muss sich einer Operation unterziehen. Nach Vereinsangaben fällt der 30-Jährige danach mehrere Monate aus, womit das Fußballjahr 2023 für Müller schon vorzeitig beendet sein könnte.
Ralf Fährmann, der auch wegen einer in der Vorbereitung erlittenen Muskelverletzung im Konkurrenzkampf mit Müller letztlich das Nachsehen hatte, wäre eigentlich der logische Nachrücker. Der 34-Jährige allerdings wurde zuletzt von Problemen an der Achillessehne geplagt und fehlte deshalb gegen Magdeburg im Kader. Am Dienstag beließ es Fährmann auch bei einer Laufeinheit sowie lockeren Übungen mit Ball am Fuß, trainierte indes noch nicht mit den Kollegen. Ob Fährmann bis Samstag fit wird und auf St. Pauli auflaufen kann, ist im Moment noch fraglich.
Heekeren zurück aus langer Verletzungspause
Während der 20-jährige Justin Treichel aus der Regionalliga-Mannschaft zu Wochenbeginn die Torwarttrainingsgruppe komplettierte, könnte die Entscheidung für Samstag zwischen Michael Langer und Justin Heekeren fallen. Der 38-jährige Langer ersetzte Müller gegen Magdeburg mit all seiner Erfahrung erwartungsgemäß souverän und wäre auch in der sicherlich heißen Atmosphäre am Millerntor eine gute Wahl.
Für den 22-jährigen Heekeren aber überwies Schalke im Sommer nicht grundlos knapp 200.000 Euro Ablöse an Rot-Weiß Oberhausen, sondern weil die Verantwortlichen im 1,96 Meter großen Schlussmann perspektivisch das Potential zur Nummer eins sahen. Nun würde sich die Möglichkeit bieten, Heekeren ins kalte Wasser zu werfen und sich freischwimmen zu lassen. Dass Heekeren vor wenigen Wochen aus einer langen Verletzungspause (Kreuzbandriss) zurückgekehrt ist und seitdem in immerhin vier Spielen der zweiten Mannschaft in der Regionalliga West Spielpraxis sammeln konnte, könnte sich als glückliche Fügung für den jungen Keeper erweisen.
Wahrscheinlicher freilich ist bei einem erneuten Ausfall von Fährmann, dass Trainer Reis auf die Routine von Langer vertraut. Auch, um nicht Gefahr zu laufen, Heekeren in einem mutmaßlich intensiven Spiel zu verbrennen.