Energie Cottbus: Abgang von Boubacar Sanogo droht – Abschied des Torjägers nach Berater-Wechsel möglich
Sechs Tore nach vier Spieltagen sind eine bemerkenswerte Bilanz, die von lediglich vier Mannschaften der 2. Bundesliga (Energie Cottbus, 1. FC Union Berlin, SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Kaiserslautern) erreicht oder überboten wurde. Somit hat Boubacar Sanogo in den ersten 360 Minuten der Saison alleine mehr Treffer erzielt als 14 andere Zweitligisten, was den Angreifer von der Elfenbeinküste zwangsläufig in den Mittelpunkt rückt.
Und Sanogo befindet sich in diesen Tagen so richtig im Fokus, allerdings nicht nur wegen seiner exzellenten Trefferquote, sondern auch wegen seiner längst durchgesickerten und vom Spieler selbst bestätigten Ausstiegsklausel, die noch bis zum Ende der Transferperiode am 2. September einen Wechsel für rund eine Million Euro ermöglicht.
Auch wenn es derzeit nach Vereinsangaben keine offiziellen Anfragen für Sanogo gibt, ist sich Trainer Rudi Bommer im Klaren darüber, noch zehn Tage lang um seinen Torjäger zittern zu müssen, nachdem diesen die Cottbuser Bemühungen, den 2014 auslaufenden Vertrag bereits vor Wochen zu verlängern, kalt ließen. Pikant ist die Situation nun vor allem deshalb, weil sich Sanogos Vertrag nach Informationen des „Kicker“ bei 20 Einsätzen in der laufenden Saison automatisch um ein Jahr zu den bisherigen Konditionen verlängert, und die Chancen des dann 32-Jährigen im nächsten Sommer auf einen Wechsel in die Bundesliga kaum besser stehen werden als jetzt.
So vermuten nicht wenige, dass Sanogo unbedingt noch einen Wechsel in diesem Sommer anstrebt, wofür auch der vor kurzem vollzogene Beraterwechsel hin zum ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Hamburger SV, Bernd Hoffmann, spricht. Die Reaktion von Coach Bommer im „Kicker“ auf den Beraterwechsel sagt schon vieles aus: „Dass Boubacar nun angeboten wird, ist uns klar. Wir haben alles unternommen, ihn zu binden. Er versucht nun, mehr Geld rauszuholen.“ Bommer will sich aber auf jeden Fall zeitnah mit Hoffmann an einen Tisch setzen und auch über eine Verlängerung zu verbesserten Konditionen sprechen. Bleibt indes abzuwarten, ob der derzeit auch als Manager tätige Fußball-Lehrer diese Gelegenheit noch erhält oder ob Sanogo seine aktuell überragende Form noch einmal zur Rückkehr in die Bundesliga nutzt. Vereine, die noch nach einem Stürmer suchen, gäbe es im Oberhaus durchaus.