Eintracht Braunschweig: Wer wird neuer Trainer?
Marc Pfitzner scheidet als Dauerlösung aus
Unmittelbar nach der 0:3-Niederlage am Freitagabend bei der SV Elversberg ist Peter Vollmann noch davon ausgegangen, dass Jens Härtel Trainer von Eintracht Braunschweig bleibt. Der Geschäftsführer indes kündigte auch eine Analyse für das Wochenende an, die am gestrigen Montag dann letztlich in die Bekanntgabe der Freistellung des erst im Sommer verpflichteten Härtel mündete, unter dessen Regie aus den ersten zehn Saisonspielen nur fünf Punkte geholt wurden.
„Nach der deutlichen Niederlage in Elversberg – vor allem auch unter der Berücksichtigung, wie diese zustande kam – waren wir aber nicht mehr der Überzeugung, in dieser Konstellation den Turnaround zu schaffen“, begründete Vollmann auf der vereinseigenen Webseite die Trennung von Härtel. Der 65-Jährige, der selbst seit längerem mächtig in der Kritik steht, hat nun die Aufgabe, zusammen mit Sportdirektor Benjamin Kessel und Sportkoordinator Dennis Kruppke einen neuen Trainer zu finden.
Michael Schiele noch unter Vertrag
Marc Pfitzner, bisher Co-Trainer und Coach der U23, übernimmt für die anstehenden beiden Partien gegen Fortuna Düsseldorf und bei Hannover 96, scheidet allerdings mangels Fußball-Lehrer-Lizenz selbst bei zwei Erfolgen als Dauerlösung aus. Das heißt, es muss eine externe Lösung her, wobei der Trainermarkt aktuell eher überschaubar ist und auf den ersten Blick keine Optimallösung bietet.
Während arbeitslose, aber dennoch ambitionierte Trainer wie Sandro Schwarz, Robert Klauss, Bruno Labbadia oder Thomas Reis kaum für das Tabellenschlusslicht der 2. Bundesliga zu begeistern sein dürften, haben andere Kandidaten wie André Schubert, Marco Antwerpen oder Michael Schiele bereits eine Vergangenheit in Braunschweig. Schiele besitzt nach seinem Aus im Sommer sogar noch einen Vertrag bis 2025 und stünde somit ohnehin auf der Gehaltsliste. Ein Comeback des 45-jährigen Aufstiegstrainers, der vergangene Saison auch den Klassenerhalt geschafft hat, ist aber wohl eher unwahrscheinlich.
Der gerade beim FC Basel entlassene Timo Schultz sowie Uwe Koschinat, Uwe Neuhaus und Dimitrios Grammozis könnten in den Überlegungen eine Rolle spielen, müssten freilich allesamt mit einem Kader auskommen, der allgemein als nur bedingt zweitligatauglich eingestuft wird. Das Risiko, mit der Eintracht die Wende nicht zu schaffen und abzusteigen, ist deshalb nicht gering, zumal nur wenig finanzielle Mittel vorhanden sind, um im Winter die nicht wenigen Kaderbaustellen abzuarbeiten. Die Suche nach dem erhofften Retter wird somit zu einer großen Herausforderung und alles andere als einfach.