Eintracht Braunschweig: Weiter keine Chance für Youssef Amyn?
Offensivtalent unter Daniel Scherning außen vor
Nach der zwar von den meisten Experten erwarteten, gemessen am Spielverlauf aber sicher nicht unbedingt nötigen 0:1-Niederlage beim FC St. Pauli hofft Eintracht Braunschweig am heutigen Samstag im Heimspiel gegen Hertha BSC wieder auf Punkte, die im nach wie vor sehr engen Rennen um den Klassenerhalt enorm wichtig wären.
Trainer Daniel Scherning kann gegen die Berliner wieder auf Stammkeeper Ron-Thorben Hoffmann bauen, der am Millerntor krankheitsbedingt ausgefallen war, inzwischen aber wieder fit ist. Tino Casali, der sich bei seinem Zweitliga-Debüt als zuverlässiger Vertreter erwiesen hat, muss damit zurück auf die Bank. Die Rückkehr von Robin Krauße nach verbüßter Sperre sorgt zudem im zentralen Mittelfeld für einen heißen Konkurrenzkampf, will Niklas Tauer doch im Team bleiben, während Hampus Finndell auf seinen ersten Startelfeinsatz hofft.
Amyns Vertrag läuft bis 2025
Kaum Hoffnung auf eine Nominierung hat unterdessen Youssef Amyn, der es seit dem Amtsantritt von Trainer Scherning im November nur zweimal in den Spieltagskader geschafft hat, jeweils aber ohne Einsatz geblieben ist. Amyn, der im September und Oktober sechs Mal hintereinander auf dem Feld und ein Mal auch in der Startelf stand, besitzt derzeit offenkundig keine guten Karten.
Dabei hat der 20-Jährige im Januar beim Asien-Cup internationale Erfahrungen sammeln können. In allen vier Partien des Irak stand Amyn auf dem Platz und durfte zwei Mal sogar von Beginn an ran. Nicht nur mit einer Vorlage im letzten Gruppenspiel gegen den Vietnam (3:2) konnte der in Essen geborene Deutsch-Iraker, der vor der Berufung ins irakische A-Team zehn Partien für die deutsche U19 bestritten hatte, beim Turnier in Katar durchaus positiv auf sich aufmerksam machen.
In Braunschweig allerdings hat Amyn dennoch einen schweren Stand, was auch an der taktischen Ausrichtung liegt. Denn die Position des offensiven Flügelspielers, auf der sich Amyn beidseitig am wohlsten fühlt, gibt es beim BTSV derzeit schlichtweg nicht. Stattdessen sind die Außenbahnen mit nur einem Schienenspieler besetzt, der jede Menge Defensivaufgaben zu erledigen hat. Und auf einer der beiden Achter-Positionen, die Amyn grundsätzlich auch spielen könnte, setzt Scherning eher auf robustere Akteure wie Thórir Jóhann Helgason und Fabio Kaufmann.
Aus Sicht von Amyn ist zu befürchten, dass sich die derzeit missliche Situation im Abstiegskampf auch nur bedingt ändern wird. In Richtung Sommer gilt es sowohl für den Youngster als auch für die Eintracht dann aber darüber zu befinden, ob eine gemeinsame Zukunft noch Sinn ergibt oder ob nicht eine Trennung bereits vor Vertragsende 2025 für alle Seiten die bessere Lösung wäre.
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