Eintracht Braunschweig: Ron-Thorben Hoffmann ein Thema beim VfL Wolfsburg?
Beobachter des Bundesligisten offenbar vor Ort
Gründe dafür, warum Eintracht Braunschweig nach 15 Spieltagen mit nur acht Punkten auf Tabellenplatz 17 steht und damit bereits satte acht Zähler hinter Relegationsplatz 16 sowie sogar neun hinter dem rettenden Ufer herhinkt, gibt es sicher mehrere. An Torhüter Ron-Thorben Hoffmann, der vielmehr seinen Anteil daran hat, dass der BTSV mit 29 Gegentoren „nur“ die fünftschwächste Defensive der 2. Liga stellt, ist die verheerende Zwischenbilanz indes mit am wenigsten festzumachen.
Der 24 Jahre alte Schlussmann blieb im bisherigen Saisonverlauf ohne gravierende Patzer und lieferte in der Regel solide bis gute Leistungen ab. Die im Endspurt der vergangenen Saison noch von Ex-Trainer Michael Schiele getroffene Entscheidung, auf Hoffmann zu setzen und nicht mehr auf Jasmin Fejzic, der seine Karriere inzwischen beendet hat, ist mit einem halben Jahr Abstand als absolut richtig einzustufen.
Allerdings bleibt abzuwarten, wie lange man in Braunschweig noch Freude an Hoffmann hat, läuft der Vertrag des gebürtigen Rostockers doch am Ende der Saison aus. Bereits im September sollen zwar erste Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit geführt worden sein, doch ist aus Sicht von Hoffmann eine abwartende Haltung aufgrund der äußerst ungewissen Perspektive der Eintracht mehr als nachvollziehbar.
Umbau im Wolfsburger Tor
Ein Verbleib im aktuell nicht unwahrscheinlichen Abstiegsfall wäre überraschend, zumal Hoffmann noch relativ am Anfang seiner Karriere steht, seine Qualitäten aber dennoch schon nachgewiesen und sich mit seinen Leistungen offenbar auch ins Blickfeld anderer Klubs gespielt hat. So berichtet die Braunschweiger Zeitung, dass bei der 0:1-Heimniederlage am Samstag gegen die SpVgg Greuther Fürth ein Scout des VfL Wolfsburg im Stadion war, um sich vor Ort ein Bild von Hoffmann zu machen.
Der in Braunschweig wenig angesehene Klub aus der Autostadt verliert am Ende der Saison mit Koen Casteels seine langjährige Nummer eins, hat sich für eine Ablöse von 13,5 Millionen Euro aber zum 1. Juli 2024 bereits die Dienste von Kamil Grabara vom FC Kopenhagen gesichert. Der polnische Nationalkeeper kommt sicherlich mit dem Anspruch auf den Stammplatz nach Wolfsburg, womit sich Hoffmann erst einmal hinten anstellen und in die Rolle des jahrelangen Ersatzmannes Pavao Pervan schlüpfen müsste, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft.
Noch freilich ist nicht klar, ob sich das Wolfsburger Interesse konkretisiert. Im Zweifel würde Hoffmann aber sicher eher eine Option mit mehr Aussicht auf Spielpraxis wählen – im Falle einer erfolgreichen Aufholjagd ja vielleicht auch die Eintracht.