Eintracht Braunschweig: Rayan Philippe mit neuer Perspektive
Erst einmal aber keine Neuauflage des Traumduos mit Fabio Kaufmann
Mehr als fünf Monate hat Rayan Philippe benötigt, um im Trikot von Eintracht Braunschweig erstmals richtig aufhorchen zu lassen. Der im Umfeld vielfach schon abgeschriebene Sommerzugang, der sogar als Kandidat für einen schnellen Abschied im Januar galt, ist nun mit seinem 45-Minuten-Einsatz am Freitagabend beim 3:1-Sieg beim SV Wehen Wiesbaden zum Hoffnungsträger im Abstiegskampf avanciert.
Philippe, der mit der Empfehlung von 32 Toren und 26 Vorlagen in 3o Ligaspielen für den luxemburgischen Erstligisten FC Swift Hesperingen nach Braunschweig gekommen war, kam bis Anfang Oktober auf immerhin sechs Kurzeinsätze, stand danach aber nicht mehr im Kader.
Erst vor dem Spiel in Wiesbaden holte der neue Trainer Daniel Scherning den 23-Jährigen ins Aufgebot und sollte diese Entscheidung nicht bereuen. Zur Pause eingewechselt verbuchte Philippe mit dem Pass auf Fabio Kaufmann vor dem 1:1-Ausgleich keine drei Minuten auf dem Feld direkt einen Assist und nur acht Zeigerumdrehungen später traf der französische Offensivmann auf Zuspiel von Kaufmann selbst.
Vorlage und Tor innerhalb von elf Minuten
Darüber hinaus setzte Philippe mit seiner Schnelligkeit immer wieder Akzente und gab ein deutliches Empfehlungsschreiben für mehr Einsatzzeit ab. Gut möglich, dass am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern die Startelfpremiere folgt zumal sich Kaufmann in Wiesbaden die fünfte gelbe Karte eingehandelt hat und gesperrt fehlt. Bitter für die Eintracht, fungierten Philippe und Kaufmann doch zumindest am vergangenen Wochenende als Traumduo, das nun definitiv erst einmal gesprengt wird.
Eher unwahrscheinlich ist hingegen, dass Philippes Ausrufezeichen in Wiesbaden dazu führen, dass im Winter auf die Verpflichtung eines zusätzlichen Stürmers verzichtet wird. Auch, weil Philippe nicht der klassische Mittelstürmer wie etwa der aktuell noch verletzte Anthony Ujah ist, sondern mit Anlauf bzw. auf Außen seine Qualitäten deutlich besser einbringen kann. Dafür, dass sich der frühere Junioren-Nationalspieler Frankreichs, der zu Beginn seiner Karriere für Dijon FCO auch fünf Partien in der Ligue 1 bestritten hat, fortan häufiger zeigen darf, spricht nach dem vergangenen Wochenende gleichwohl einiges.