Eintracht Braunschweig: Mit Brian Behrendt in die 3. Liga?
Innenverteidiger will auch im Abstiegsfall bleiben
Beim SV Wehen Wiesbaden steht Eintracht Braunschweig am Freitagabend vor dem nächsten richtungsweisenden Spiel. Angesichts von acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und sogar neun Zählern ans rettende Ufer benötigen die Niedersachsen beim neuntplatzierten Aufsteiger eigentlich schon einen Sieg, um dem Glauben an den Klassenerhalt neues Leben einzuhauchen.
Hoffnung machen zumindest die Leistungen unter dem neuen Trainer Daniel Scherning, die nach einem Last-Minute-Einstandssieg gegen den VfL Osnabrück (3:2) zuletzt beim Hamburger SV (1:2) und gegen die SpVgg Greuther Fürth (0:1) allerdings unter dem Strich auch keine Punkte einbrachten.
Unverkennbar ist unterdessen, dass die Defensive unter Scherning an Stabilität zugelegt hat, was sich auch an den nackten Zahlen ablesen lässt. Kassierte die Eintracht an den ersten zwölf Spieltagen 24 Gegentreffer und damit exakt zwei pro Partie, sank der Gegentorschnitt unter dem neuen Coach auf 1,67 pro 90 Minuten.
Behrendt aktuell nur Innenverteidiger Nummer sechs
Mit Robert Ivanov, Ermin Bicakcic und Saulo Decarli hat Scherning eine erfahrene Dreierkette formiert, in der zuletzt gegen Fürth Hasan Kurucay den nach einer zuvor in Hamburg erlittenen Kopfverletzung noch fehlenden Decarli vertrat. Brian Behrendt hingegen spielt aktuell keine Rolle mehr und fehlte in allen Spielen unter Scherning sowie schon zuvor beim 0:2 im Niedersachsenderby bei Hannover 96 unter Interimstrainer Marc Pfitzner sogar gänzlich im Aufgebot.
„Ich habe sechs Innenverteidiger und kann nicht alle mit-nehmen. Einen trifft es. Aktuell sehe ich die anderen vor Brian. Dementsprechend die Entscheidung“, erklärte Scherning im „kicker“ (Ausgabe vom 7.12.2023), wobei mit Innenverteidiger Nummer fünf Defensiv-Allrounder Sebastian Griesbeck gemeint gewesen sein dürfte, der die beiden letzten Partien komplett auf der Bank verbringen musste.
Behrendts kurzfristige Perspektive sind trotz seiner Verdienste augenscheinlich nicht die besten. Dennoch will der 32-Jährige, der im Januar 2021 von Arminia Bielefeld nach Braunschweig gekommen ist und dessen Vertrag ausläuft, gerne bei der Eintracht bleiben. Laut „kicker“ soll Behrendt so bereits signalisiert haben, auch im Abstiegsfall zu geringeren Bezügen weiter für die Eintracht spielen zu wollen.
Wie die Verantwortlichen um den neuen Sportdirektor Benjamin Kessel in dieser Personalie planen, ist aber noch offen. Zunächst dürfte ohnehin der Fokus klar auf dem Wintertransferfenster liegen, in dem der Kader verstärkt werden soll und auch muss – um das Szenario 3. Liga im Idealfall noch zu vermeiden.