Eintracht Braunschweig: Interner oder externer Ujah-Ersatz?
Markt der vereinslosen Stürmer könnte ein Thema werden
Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Eintracht Braunschweig muss lange auf Anthony Ujah verzichten, der kurz vor dem Ende der samstäglichen Partie gegen den 1. FC Nürnberg (2:2) bei einem Zusammenprall mit Gästekeeper Christian Mathenia eine Schultereckgelenkssprengung erlitten hat.
Wie lange der nigerianische Angreifer, der vier von sechs Braunschweiger Pflichtspieltoren in dieser Saison selbst erzielt und ein weiteres vorbereitet hat, nicht zur Verfügung steht, ist im Detail noch nicht bekannt und hängt auch davon ab, ob die Verletzung konservativ behandelt wird oder eine Operation erforderlich ist. Klarheit diesbezüglich dürfte es in den kommenden Tagen geben, wobei kaum zu erwarten ist, dass Ujah nur zwei oder drei Spiele verpasst, sondern in jedem Fall von einer längeren Ausfallzeit auszugehen ist.
Ujah-Ausfall intern kaum aufzufangen
Umso bitterer für die Eintracht, weil neben Ujah mit Luc Ihorst nur ein weiterer Mittelstürmer dem Kader angehört, der aber verletzungsbedingt sein letztes Pflichtspiel am 22. Oktober 2022 bestritten hat und aktuell um den Anschluss ringt. Von den verbleibenden Akteuren sind noch Florian Krüger und Kaan Caliskaner in der Spitze vorstellbar, jeweils aber etwas zurückgezogen bzw. auf dem Flügel stärker. Letzteres gilt auch für Rayan Philippe, der vergangene Saison in Luxemburg in 30 Ligaspielen für den FC Swift Hesperingen noch 32 Mal getroffen hat, aber unverkennbare Anpassungsschwierigkeiten besitzt und gegen Nürnberg angeschlagen im Kader fehlte.
Ujah mit den vorhandenen Möglichkeiten gleichwertig zu ersetzen, dürfte somit kaum möglich sein. Dass ein externer Ersatz kommt, ist deshalb aber kein Automatismus, zumal die finanziellen Mittel begrenzt und der Markt der vereinslosen Spieler, der für Nachbesserungen zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich zur Verfügung steht, überschaubar ist.
Sebastian Andersson seit eineinhalb Jahren ohne Profispiel
Zumindest beschäftigen werden sich die Braunschweiger Verantwortlichen um Geschäftsführer Peter Vollmann aber mit den sich bietenden Optionen. Dazu gehört Sebastian Andersson, dessen Vertrag beim 1. FC Köln ausgelaufen ist und der schon in der Vergangenheit ein Thema bei der Eintracht gewesen sein soll. Der 32 Jahre alte Schwede brächte wie Ujah hohe Qualität im Kopfballspiel mit, hat seit dem 1. April 2022 aber aufgrund einer langwierigen Knieproblematik kein Spiel mehr auf Profiebene bestritten. Ob Andersson sofort weiterhelfen würde, ist damit zumindest mit einem größeren Fragezeichen zu versehen.
Das freilich gilt für alle Akteure, die seit Wochen oder Monaten ohne Spielpraxis sind. Somit auch für Peniel Mlapa, Nicolai Jörgensen, Richard Sukuta-Pasu oder Florian Kamberi, die im Laufe ihrer Karrieren zumindest bereits in der 2. Bundesliga aktiv waren und ebenfalls noch verfügbar wären.