Eintracht Braunschweig: Heimpleite erschwert die Planungen
Peter Vollmann verlängert, muss aber zweigleisig fahren
Eintracht Braunschweig hat es zum Auftakt des 21. Spieltages der 2. Bundesliga verpasst, sich ein wenig von der Abstiegszone abzusetzen. Stattdessen verlor der BTSV zu Hause gegen Holstein Kiel mit 2:3 und könnte nach der dritten Niederlage im vierten Rückrundenspiel bis Sonntagabend sogar vom aktuellen 14. Platz bis ganz ans Tabellenende abrutschen.
Trainer Michael Schiele war natürlich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, hob aber auf der Vereinshomepage die Reaktion seiner Mannschaft auf eine schwache erste Halbzeit und das 0:3 unmittelbar nach Wiederbeginn hervor: „Das, was ich danach gesehen hab, war super. Wir haben das Heft in die Hand genommen, haben den Anschluss geschafft, haben sogar Chancen auf den Ausgleich auf dem Fuß gehabt.“
Nichtsdestrotrotz bleibt die Eintracht tief im Abstiegskampf hängen, woran sich vermutlich auch noch längere Zeit nichts ändern wird, wenngleich nach vier Duellen mit Mannschaften aus den Top-7 der Tabelle nun zumindest auf dem Papier leichtere Gegner kommen.
17 Verträge laufen aus
Für Peter Vollmann ist die aktuelle Situation nicht einfach. Zwar hat der Geschäftsführer Sport am Freitag vor dem Spiel seinen auslaufenden Vertrag bis Ende 2024 verlängert, doch muss der 65-Jährige derzeit zweigleisig planen und auch ein Abstiegsszenario im Blick haben. Das stellt schon an sich eine Herausforderung dar, noch mehr aber angesichts von insgesamt 17 Spielern im erweiterten Profi-Kader, die nur bis zum 30. Juni 2023 gebunden sind, darunter auch mehrere Leihspieler. Darüber hinaus haben noch länger gebundene Akteure wie Immanuel Pherai und Anton Donkor andernorts Aufmerksamkeit erregt.
„Wir haben in den vergangenen Monaten viele Dinge angeschoben und sind dabei, ein stabiles Fundament aufzubauen. Auf diesem Weg ist der Klassenerhalt aktuell unser wichtigstes Ziel, mit Blick auf die nächsten Transferperioden muss auch die Kaderstruktur nachhaltig weiterentwickelt werden“, ließ Vollmann in seinem Statement zur Vertragsverlängerung denn auch unabhängig von den vielen auslaufenden Arbeitspapieren durchblicken, dass der Verbleib in der 2. Bundesliga von enormer Bedeutung wäre.
Vor allem, um Leistungsträger halten, den einen oder anderen Leihspieler fest verpflichten und Qualität hinzuholen zu können anstatt abermals einen Neuaufbau in der 3. Liga ausrufen zu müssen. Wann Vollmann mit den konkreten Planungen starten kann, bleibt indes abzuwarten. Sofern die Eintracht nicht zu einer Serie ansetzt, in welche Richtung auch immer, wird es aber wohl kaum möglich sein, mit zeitlichem Vorsprung auf Konkurrenten mit vergleichbaren wirtschaftlichen Möglichkeiten loslegen zu können.