Eintracht Braunschweig: Ein herber Rückschlag – und bald eine Trainerdiskussion?

Derby gegen Hannover als Schlüsselspiel?

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 28.09.24 | 08:28
© IMAGO / Susanne Hübner

Enttäuscht vom Auftritt seiner Mannschaft in Ulm: Daniel Scherning. © IMAGO / Susanne Hübner

Mit dem gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:0) in der Vorwoche eingefahrenen ersten Saisondreier konnte Eintracht Braunschweig die Reise zum SSV Ulm eigentlich mit frischem Selbstvertrauen antreten und zugleich mit der großen Chance, gegen einen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller nachlegen zu können. Am Ende feierte aber nicht der BTSV den zweiten Sieg in Serie, sondern die auch vergangene Woche erstmals erfolgreichen Spatzen, die nach ihrem 3:1-Heimerfolg nun drei Punkte mehr auf dem Konto haben und sich anders als die Eintracht ins Tabellenmittelfeld vorarbeiten konnten.

„Aufgrund der ersten Halbzeit hat Ulm verdient gewonnen“, konstatierte Eintracht-Trainer Daniel Scherning auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und haderte insbesondere mit dem Abfall nach dem ersten Gegentor: „Wir haben in den ersten zehn, 15 Minuten gut ins Spiel gefunden. Es war in dieser Zeit ein enges Spiel mit leichten Vorteilen für uns. Nach dem 0:1 haben wir uns komplett den Schneid abkaufen lassen, bis zur Halbzeit waren wir überhaupt nicht mehr präsent.“

Dass seine Mannschaft im zweiten Durchgang trotz der gelb-roten Karte für Sven Köhler kurz nach der Pause wieder besser ins Spiel fand, wertete Scherning zwar positiv, kritisierte aber das generelle Defensivverhalten: „Man muss sagen, dass wir alle drei Gegentore zu einfach kassieren. Es war ein Rückschritt, was diesen Bereich betrifft. Es ist für mich total enttäuschend, das Spiel heute in dieser Art und Weise zu verlieren.“

Ähnliche Situation wie bei Schernings Amtsantritt

Zur Wahrheit gehört indes auch, dass der offensive Vortrag über weite Strecken ebenfalls ausbaufähig war und unter dem Strich eine Leistung stand, mit der die Eintracht Probleme haben wird, den Abstiegskampf zu meistern. Dass das mit dem Sieg gegen Fürth nur vorübergehend beruhigte Umfeld wieder nervöser wird, ist deshalb nur nachvollziehbar.

Wenig überraschend ist in Braunschweig zunehmend Trainer Scherning Gegenstand vieler Diskussionen, der im vergangenen Jahr zwar zum Retter avancierte, sich nun aber in einer ähnlich schwierigen Lage wie bei seiner Ankunft im November 2023 befindet und zumindest bislang keine passenden Lösungen gefunden hat.

Weil sich Länderspielpausen immer anbieten, um mit einem etwas größeren Zeitfenster grundlegende Dinge zu verändern, könnte einiges vom anstehenden Derby gegen Hannover 96 abhängen. Präsentiert sich die Eintracht am kommenden Sonntag ähnlich wie in Ulm, dürfte mangels Handlungsalternativen die Personalie Scherning zwangsläufig auf den Tisch kommen.

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