Eintracht Braunschweig: Derby als Endspiel für Michael Schiele?
Peter Vollmann erhöht den Druck auf Mannschaft und Trainer
Nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen sowie fünf Niederlagen in den sieben Partien der Rückrunde hat Eintracht Braunschweig die im Winter noch gute Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt verspielt und ist am vergangenen Wochenende auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht.
Klar, dass an der Hamburger Straße angesichts dieser Negativentwicklung die Alarmsirenen schrillen. Erst recht, weil nun das Derby gegen Hannover 96 bevorsteht und eine weitere Niederlage ausgerechnet gegen den Erzrivalen die ohnehin schon angeknackste Stimmung weiter eintrüben würde.
Dass von der Mannschaft und von Trainer Michael Schiele gegen 96 die Wende erwartet wird, machte Geschäftsführer Sport Peter Vollmann in einem Statement auf der vereinseigenen Webseite deutlich: „Alle Verantwortlichen kommunizieren sehr eng miteinander und alle bei der Eintracht wissen, was die Stunde geschlagen hat. Die Mannschaft und Michael Schiele haben am Sonntag im Derby die Gelegenheit, mit einem Sieg die negative Tendenz zu stoppen und die richtigen Weichen für die extrem wichtigen kommenden Wochen zu stellen.“
Der Klassenerhalt steht über allem
Mit Blick auf die Hinrunde, als die Eintracht nach ebenfalls nur vier Punkten aus sieben Spielen eine Erfolgsserie starten konnte, ist Vollmann weiter zuversichtlich, ließ aber zwischen den Zeilen auch durchblicken, gegebenenfalls einzugreifen, sollte sich die Negativspirale weiterdrehen: „Das Spiel gegen Hannover ist das erste von zehn entscheidenden Spielen, die wir bis zum Saisonende noch haben, um den Verbleib in der 2. Bundesliga zu schaffen. Das Einzige, was zählt, ist der Klassenerhalt und diesem Ziel werden wir alles andere unterordnen.“
Der Rückschluss, dass es für Trainer Schiele trotz eines erst Ende Januar bis 2025 verlängerten Vertrages eng werden könnte, scheint nach diesen Worten nicht abwegig, wenngleich Vollmann gegenüber dem „kicker“ (Ausgabe vom 16.03.2023) in diesem Zusammenhang betont, dass „die marktüblichen Mechanismen nicht zwangsläufig die richtigen“ seien.
Allerdings böte die Länderspielpause nach dem Derby die wohl letzte gute Gelegenheit, einen neuen Trainer zu installieren. In Braunschweig freilich hofft man, dass derlei Gedankenspiele am Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr hinfällig und drei Punkte mehr auf dem Konto sind.