Eintracht Braunschweig: Auch für die Offensive soll Verstärkung kommen
Ausleihe von Linus Gechter bereits fix
Noch ohne Linus Gechter hat Eintracht Braunschweig am gestrigen Mittwoch ein Testspiel bei Hertha BSC mit 0:1 verloren. Trainer Michael Schiele bemängelte anschließend auf der vereinseigenen Webseite „hinten zu viele klare Chancen zugelassen und manchmal ein bisschen ängstlich agiert“ zu haben, war insgesamt aber froh über die Möglichkeit, 90 Minuten lang zu spielen.
Obwohll Saulo Decarli in der personell ausgedünnten Defensive Spielpraxis sammeln konnte und Danilo Wiebe in der letzten Reihe wie schon am Ende der Hinrunde wieder eine ordentliche Rolle spielte, freut sich Schiele über den Zuwachs durch den von Hertha BSC ausgeliehenen Gechter, der im Test bei seinem Stammverein nicht mehr eingesetzt wurde und die Partie als Zuschauer verfolgte.
„Linus ist ein guter Fußballer, ruhig am Ball und wird uns von Anfang an weiterhelfen. Jetzt muss er aber erstmal ankommen und in das Mannschaftstraining reinfinden“, so Schiele über den 18-Jährigen, der die Erfahrung aus 13 Bundesliga-Spielen mitbringt und ohne Kaufoption bis zum Saisonende ausgeliehen wurde.
Alternative zu Anthony Ujah auch eine Preisfrage
Gechter war indes nur der Anfang der Braunschweiger Aktivitäten auf dem winterlichen Transfermarkt. Möglich, dass aufgrund der Verletzungen von Nathan de Medina, Filip Benkovic, Brian Behrendt und Philipp Strompf noch ein weiterer Innenverteidiger verpflichtet wird. Darüber hinaus will sich die Eintracht laut „kicker“ (Ausgabe vom 08.12.2022) auch in der Offensive verstärken.
Mit Blick auf bislang nur 18 und damit die drittwenigsten Treffer aller Zweitligisten stünde dem BTSV ein zusätzlicher, torgefährlicher Spieler sicherlich gut zu Gesicht. Erst recht, weil sich mit Anthony Ujah der mit fünf Treffern beste Torschütze vor der Winterpause mit Rückenproblemen herumplagte und man beim schon in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen aus der Bahn geworfenen Nigerianer nicht zwingend von einer durchgehenden Verfügbarkeit ausgehen sollte.
Ansonsten stehen mit Lion Lauberbach und dem für die letzten Hinrundenspiele mit einem Muskelfaserriss ausgefallenen Luc Ihorst nur noch zwei weitere Stürmer zur Auswahl, die in der 2. Bundesliga bisher nicht als ausgewiesene Torjäger aufgefallen sind. Und mit dem eigentlichen Flügelspieler Fabio Kaufmann, der im Herbst mehrfach als zweite Spitze auflief, eine Option, die nicht wirklich große Torgefahr ausstrahlt.
Eine passende Alternative oder auch einen Partner für Ujah zu finden, dürfte freilich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht ganz einfach werden. Denn Stürmer, die ihre Abschlussqualitäten bereits nachgewiesen haben, sind im Winter entweder nicht verfügbar oder sehr teuer. Keine leichte Aufgabe für Sportdirektor Peter Vollmann, der seine Fühler aber mutmaßlich schon in verschiedene Richtungen ausgestreckt hat.