Dynamo Dresden: Der Liga-Zwei Teamcheck

Wo landet die SGD in der kommenden Saison?

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Dienstag, 25.07.17 | 08:17
Pascal Testroet und Philip Heise jubeln nach Tor

In der Pflicht. Die Verantwortlichen erwarten von „Paco“ Testroet eine Leistungssteigerung. ©Imago/Robert Michael

Die zweite Saison ist immer die schwerste – solche Plattitüden wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst bemühen. Klar wird es für die SGD nach einer furiosen Spielzeit mit Rang fünf schwer, das Ergebnis zu toppen, doch für die Dynamos wird ein Saisonziel ohnehin nicht an einem Platz festgemacht.

Vielmehr will das Team von Uwe Neuhaus den begeisternden Offensiv-Fußball aus 2016/17 fortsetzen und die Mannschaft weiter entwickeln. Liga-Zwei.de hat die Dresdener dem Teamcheck unterzogen & blickt auf die anstehende Spielzeit.

Der Kader

Mit Stefan Kutschke und Akaki Gogia müssen die Sachsen den Abgang ihrer zwei besten Torschützen verkraften. Beide zeichneten sich in der abgelaufenen Saison für 49% aller Dynamo-Treffer verantwortlich. Aufgefangen werden soll das Vakuum zum einen durch Drittliga-Knipser Lucas Röser, der mit der Empfehlung von 14 Toren für Großaspach zur SGD wechselte.

Zum anderen erwarten die Verantwortlichen eine Leistungssteigerung von Pascal Testroet, der im Schatten von Kutschke stehend in 2016/17 mit nur drei Treffern enttäuschte.

Unabhängig von den beiden Mittelstürmern halten Ralf Minge und Co. aber nach wie vor die Augen nach einer weiteren Offensivkraft offen – wobei die „wirtschaftliche Vernunft“ (Minge im MDR) über allem steht. Gut möglich, dass ein weiterer Neuzugang – analog zu Gogia im Vorjahr – erst gegen Ende der Transferperiode zum Neuhaus-Team stößt.

In den anderen Mannschaftsteilen gelang es Dynamo wichtige Leistungsträger zu halten. Der umworbene Shootingstar Niklas Hauptmann bleibt der SGD ebenso treu wie Linksverteidiger Philip Heise, dem Minge trotz lukrativem Angebot aus England die Freigabe verweigerte.

Mit dem technisch starken Rico Benatelli (Würzburg) und den talentierten Österreichern Patrick Möschl (Sturm Graz) sowie Sascha Horvarth (Ried) wird der Konkurrenz-Kampf im Mittelfeld weiter angeheizt. In Sören Gonther fand zudem ein führungsstarker Innenverteidiger den Weg an die Elbe.

Die aktuelle Form

Höhen und Tiefen – so lässt sich die Vorbereitung der Schwarz-Gelben am besten beschreiben. Schwache Auftritte wie gegen Slovan Liberec (0:3) bekamen die Fans ebenso zu sehen wie mutmachende Darbietungen wie dem 2:1 gegen Bundesliga-Aufsteiger Stuttgart (2:1).

Bei der Generalprobe gegen Wolfsburg (3:4) wusste die SGD im Angriffsspiel zu überzeugen, zeigte sich defensiv jedoch sehr anfällig – was teilweise aber auch der aktuell schwierigen Personallage mit den Ausfällen der Leistungsträger Ballas, Gonther und Hartmann geschuldet sein dürfte.

Stärken & Schwächen

Eine große Stärke der Dresdener war in der vergangenen Saison der dominante Fußball, mit dem stets versucht wurde, dem Gegner sein Spiel aufzudrücken. Das soll auch in der neuen Spielzeit das taktische Mittel sein, wenngleich sich die Gegner besser auf den SGD-Spielstil einstellen werden.

Nach furioser Premieren-Saison soll Niklas Hauptmann zum Fixpunkt reifen und mit seinen enormen Potential das Dresdener Spiel noch mehr an sich reißen. In Florian Ballas stellte Dynamo in der vergangenen Spielzeit den stärksten Abwehrspieler der Liga, der in Gonther nun einen erfahrenen Partner an die Seite gestellt bekommt und davon profitieren sollte.

Ob die SGD eine der Kernschwächen aus 2016/17 aufgearbeitet hat, muss sich erst noch zeigen. Führte die Mannschaft die Tabelle der ersten Halbzeit an, folgte nach dem Seitenwechsel oft ein Bruch im Spiel. Nur Platz 16 in der Rangliste für Hälfte zwei verhinderte unter dem Strich das Eingreifen ins Aufstiegsrennen.

Uwe Neuhaus im Dynamo Stadion

Spürt viel Rückendeckung. Trainer Uwe Neuhaus will die positive Entwicklung der SGD voran treiben. ©Imago

Der Trainer

Seit zwei Jahren im Amt, ging es für Uwe Neuhaus mit der SGD bislang konstant nach oben. Der erfahrene Trainer steht nun vor der großen Herausforderung, seinen erfolgreichen Fußball weiter zu entwickeln und für die durch namhafte Abgänge geschwächte Offensive neue Lösungen zu finden.

Sollte der Erfolg phasenweise ausbleiben, muss sich der ehemalige Union-Coach keinerlei Gedanken machen, genießt er die volle Rückendeckung der sportlichen Leitung sowie Fans.

Die mögliche Startelf

Das erfolgreiche 4-3-3-System wurde in der Vorbereitung angewendet und soll auch die Grundausrichtung für die bevorstehende Spielzeit sein. Sofern rechtzeitig fit, werden Ballas und Gonther die Innenverteidigung bilden, während Heise sowie Kreuzer über außen kommen. Im Mittelfeld ist Hauptmann ebenso gesetzt wie Kapitän Marco Hartmann, deren Einsätze zum Saisonstart allerdings wackeln.

Bei Lumpi bleibt abzuwarten, inwieweit der Körper sein kraftraubendes Spiel noch mitmacht. Manuel Konrad sowie Benatelli heißen die ersten Alternativen. Im Sturmzentrum hat „Paco“ Testroet aktuell die Nase vorn, während auf den Flügeln Erich Berko (rechts) sowie Neuzugang Patrick Möschl (links) berechtigte Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz gegen Duisburg haben.

Die mögliche Aufstellung:
Schwäbe – Kreuzer, Ballas, Gonther, Heise – Hartmann, Hauptmann, Lumpi – Berko, Testroet, Möschl 

Fazit

Im Verlaufe der vergangenen Saison träumten Teile der Fans bereits von einem Aufstieg 2018 – damals standen die Abgänge Kutschke & Gogia aber noch nicht fest. Durch den Substanz-Verlust in der Offensive, der bislang noch nicht aufgefangen wurde, wird es für die SGD schwer, ganz oben anzugreifen.

Findet die Mannschaft wieder schnell zu ihrem erfolgreichen Dominanz-Fußball zurück und bleibt von Verletzungen verschont, ist eine Platzierung im oberen Drittel auf jeden Fall drin.

Prognose (anhand festgelegter Kategorien): Warteliste

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