Die Liga-Zwei Zwischenbilanz: 1. FC Nürnberg

Was ist gut, was ist schlecht?

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Freitag, 02.09.16 | 11:19
Hanno Behrens, Mittelfeldspieler des 1. FC Nürnberg.

Hanno Behrens war bisher noch einer der besseren Nürnberger. ©Imago

Frei nach Kommentatoren-Legende Heribert Faßbender, der einmal bei einem Länderspiel schon nach 5 Spielminuten ein erstes Fazit gezogen hat, wagen wir von Liga-Zwei.de kurz nach Saisonstart ebenfalls eine erste Analyse aller Teams der 2. Bundesliga. Heute: Die Zwischenbilanz des 1. FC Nürnberg!

Was läuft schon gut?

Wir haben es schon in unserem Teamcheck vor Saisonbeginn prognostiziert: Der 1. FC Nürnberg wird nicht so gut sein wie im Vorjahr. Aber so dürftig, wie sich die Franken bislang präsentieren, hatten wir sie auch nicht erwartet: Nach drei Spieltagen stehen sie ohne Saisonsieg auf Platz 16 der Tabelle.

Gut für den „Club“ ist eigentlich nur, dass Sportvorstand Andreas Bornemann sicher keine vorschnellen Entscheidungen treffen und weiterhin zum neuen – und bei einigen Fans schon umstrittenen – Trainer Alois Schwartz stehen wird. Außerdem funktioniert immerhin der Angriff schon ganz ordentlich, denn alle drei Saisontreffer gehen auf die Konten der Stürmer Guido Burgstaller und Jakub Sylvestr.

Was läuft noch schlecht?

In erster Linie fallen da natürlich die acht Gegentore auf, die den absoluten Negativ-Wert der 2. Bundesliga darstellen. Allerdings kassierte der „Glubb“ alleine sechs dieser Gegentreffer beim desaströsen Auftritt in Braunschweig am vergangenen Sonntag.

Der Systemwechsel, den die Spieler nach dem 2. Spieltag angeregt hatten, vom 4-1-4-1 hin zum 4-4-2 hat das Ganze also eher schlechter als besser gemacht. Zudem ist auffällig, dass die Franken bisher in jedem Ligaspiel in Führung gegangen sind, aber nie den Sieg nach Hause gebracht haben. 

Wie funktionieren die Neuzugänge?

Eines haben die Neuen des FCN gemeinsam: Die Fans hatten sich wahrscheinlich mehr von ihnen versprochen. Tobias Kempe kommt bislang nur auf 66 Spielminuten, 63 davon beim 1:6 in Braunschweig. Enis Alushi hat dagegen alle Zweitliga-Partien von Beginn an bestritten – er präsentierte sich gegen Dynamo Dresden noch sehr anständig, baute in den Spielen danach aber deutlich ab.

Ähnlich Edgar Salli: Der Mann, den die Club-Bosse vom AS Monaco geholt haben, machte nach seiner Einwechslung gegen Heidenheim einen guten Eindruck, war dann aber bei seinem ersten Startelf-Einsatz gegen die Eintracht ein Totalausfall. Hoffnung sollen die kurzfristig verpflichteten Stürmer Tim Matavz und Shawn Parker bringen. Beide haben zumindest das Potenzial dazu, echte Verstärkungen zu sein.

Prognose für die kommenden Wochen

Vielleicht starten die Nürnberger mit einem Sieg im demnächst anstehenden bayerischen Duell gegen 1860 München eine Serie. Bei einer Heim-Niederlage  kann es aber auch ganz schnell noch weiter in Richtung Tabellenende gehen. Vor allem, da in den Wochen darauf Bochum und das Franken-Derby gegen Fürth warten.