DFB-Pokal Ergebnisse: Worms kegelt Hertha BSC raus, Aue 3:0 gegen Eintracht Frankfurt, Paderborn verliert OWL-Derby

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Sonntag, 19.08.12 | 20:29

Am Sonntag gab es in den sechs Spielen mit Beteiligung von Zweitligisten gleich drei zum Teil faustdicke Überraschungen. Hertha BSC unterlag sensationell beim Regionalligisten Wormatia Worms mit 1:2, der SC Paderborn verlor das Ostwestfalen-Derby bei Arminia Bielefeld mit 1:3 und Erzgebirge Aue gewann mit einem 3:0 überraschend deutlich gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Im Zweitligaduell zwischen Aalen und Ingolstadt behielt der Aufsteiger mit 3:0 die Oberhand, 1860 München erledigte die Pflichtaufgabe beim Oberligisten FC Hennef 05 problemlos und gewann 6:0, der 1. FC Kaiserslautern setzte sich mit einem souveränen 3:1-Erfolg beim Drittligisten Hansa Rostock durch.

Nichts anbrennen ließ der TSV 1860 München beim FC Hennef 05. Die Löwen benötigten zwar eine halbe Stunde Anlaufzeit, dann aber sorgten Guillermo Vallori und Benjamin Lauth innerhalb von 180 Sekunden für eine beruhigende 2:0 Halbzeitführung. Nach dem Wechsel ruhten sich die Giesinger keineswegs auf dem Vorsprung aus, sondern erhöhten gegen den sich tapfer wehrenden Mittelrhein-Oberligisten zwischen der 69. und 72. Minute durch Tore von Ismael Blanco, Kai Bülow und Daniel Bierofka, in der Schlussminute netzte Moritz Stoppelkamp zum 6:0-Endstand ein.

Hertha BSC setzte den Negativlauf in der Liga im DFB-Pokal nahtlos fort und unterlag beim Regionalligisten Wormatia Worms mit 1:2. Nachdem Trainer Luhukay wie angekündigt die halbe Startelf ausgetauscht hatte, klingelte es bereits nach 3 Minunten im Kasten von Philip Sprint, nachdem dieser einen Wormatia-Angreifer von den Beinen geholt und Tim Bauer den fälligen Strafstoß verwandelt hatte. Die Berliner nahmen den Kampf zwar an und bestimmten mit zunehmender Dauer auch das Spielgeschehen, hatte aber gegen die dicht gestaffelte Abwehr Mühe, Torchancen zu generieren. Erst in der 64. Minute gelang Sandro Wagner nach einer Ecke der verdiente Ausgleich. Wer nun dachte, das Spiel würde sich nun zugunsten des Zweitligisten drehen, sah sich aber getäuscht. Zwar blieb Hertha zunächst weiter am Drücker, ließ aber mehrere Gelegenheiten aus und lag urplötzlich wieder zurück: Romas Dressler schloss in der 82. Minute einen der wenigen Vorstöße der Wormser erfolgreich zum vielumjubelten 2:1 ab.

Überraschend und mit 3:0 unerwartet deutlich hat der FC Erzgebirge Aue den Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt besiegt. Die Hessen besaßen zwar über die gesamte Spielzeit die größeren Spielanteile, brachten sich aber in der 20. Minute selbst in Schwierigkeiten, als Schlussmann Kevin Trapp den heranstürmenden Jakub Sylvestr von den Beinen holte: Rot für Trapp war die Folge, den fälligen Elfmeter verwandelte Thomas Paulus zum 1:0. Die Eintracht behielt das Spiel zwar gegen die sehr defensiv eingestellten Veilchen in der Hand, brachte den Ball aber nur selten gefährlich vor das Tor von Martin Männel. Im zweiten Abschnitt erhöhte Jakub Sylvestr in der 61. Minute mit einer feinen Einzelleistung auf 2:0 und obwohl der FC Erzgebirge ab der 71. Minute nach der Ampelkarte für Schröder ebenfalls nur noch mit 10 Spielern auskommen musste, gelang es der Eintracht weiterhin nicht, zwingende Torchancen zu erspielen. In der Schlussminute machte erneut Sylvestr mit dem 3:0 die Pokal-Sensation perfekt.

Im Duell der Zweitligisten zwischen dem VfR Aalen und dem FC Ingolstadt behielt der Aufsteiger mit 3:0 die Oberhand. Die gut in die Saison gestarteten Aalener bestätigten damit auch im Pokal ihre gute Frühform und nutzten in der 15. Minute gleich die erste Torchance zur Führung, als Routinier Robert Lechleiter per Kopf eine Dausch-Ecke verwertete. Die Oberbayern übernahmen daraufhin zwar die Initiative, ohne aber gegen die gut stehenden Ostalbstädter zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Nach 33 Minuten bot sich dann die Chance für den VfR zum zweiten Treffer, doch Martin Dausch scheiterte mit einem Foulelfmeter an FCI-Keeper Öczan. Zwei Minuten später hatte es Dausch einfacher, eine Hereingabe von Kevin Kampl musste er aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken, der VfR führte mit 2:0. FCI-Coach Tomas Oral reagierte umgehend und brachte mit Ahmed Akaïchi einen zweiten Stürmer, doch die Offensivbemühungen der Schanzer blieben auch in der zweiten Hälfte gegen tief stehende Aalener nicht von Erfolg gekrönt. Kurz vor dem Schlusspfiff setzte der gerade erst eingewechselte Enrico Valentini mit dem 3:0 den Schlusspunkt in dieser Begegnung. Der VfR Aalen feierte damit zum ersten Mal überhaupt den Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals.

Das Ostwestfalen-Derby beim Drittligisten DSC Arminia Bielefeld erwies sich für den SC Paderborn als der erwartet schwere Gang. In dem von beiden Seiten vor 20.000 Zuschauern intensiv geführten Spiel war der SCP in der ersten Halbzeit zwar überlegen, es dauerte aber bis zur 36. Minute, die erste echte Torchance zu generieren, und die nutzte Alban Meha auch gleich zur 1:0 Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel blieb der Zweitligist zwar spielbestimmend, konnte aber teilweise hochkarätige Chancen nicht zu einem vorentscheidenden zweiten Treffer nutzen. Das rächte sich in der 55. Minute, als Tom Schütz für die Arminen zum 1:1 ausglich. Es entwickelte sich nun ein pokaltypischer offener Schlagabtausch zwischen den beiden Mannschaften, der sich erst in den letzten Minuten entschied. Patrick Schönfeld (86.) mit einem Kopfballtreffer und Thomas Hübener (90.) per Foulelfmeter entschieden das jederzeit spannende Derby in der Schlussphase zugunsten der Arminen.

Beim Duell zwischen dem Drittligisten Hansa Rostock und dem 1. FC Kaiserslautern machten die Pfälzer in der ersten Halbzeit zwar das Spiel, mehrere gute Torgelegenheiten reichten aber nicht aus, um in Führung zu gehen. Die neu formierte Mannschaft von Wolfgang Wolf wehrte sich vor 10.000 Zuschauern in der DKB-Arena zwar nach Kräften, kam aber im ersten Durchgang lediglich zu einer Chance. Nach der torlosen ersten Hälfte ging der Zweitligist wenige Minuten nach dem Seitenwechsel durch Albert Bunjaku verdient mit 1:0 in Führung und drängte anschließend gegen die offenkundig geschocken Rostocker auf eine schnelle Vorentscheidung. Mit Erfolg, denn Youngster Hendrick Zuck sorgte mit seinem Treffer in der 56. Minute für das 2:0. Der Drittligist hatte dem souveränen Auftritt der Foda-Elf auch in der letzten halben Stunde wenig entgegenzusetzen. Der FC Hansa verkürzte zwar durch einen Treffer durch den kurz zuvor eingewechselten Johan Platt in der 77. Minute noch einmal auf 1:2, der FCK überstand aber die Schlussoffensive der Rostocker, Konstantinos Fourtunis stellte mit dem 3:1 in der Nachspielzeit den verdienten Erfolg der Lauterer schließlich sicher.