DFB-Pokal Ergebnisse: Vier von sieben Zweitligisten ausgeschieden, nur 1860 München ohne Mühe weiter

Autor: Christian Slotta Veröffentlicht: Mittwoch, 31.10.12 | 06:51

Am ersten Spieltag der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals setzten sich am Dienstagabend ausnahmslos die Favoriten durch. In allen vier Begegnungen, in denen Zweitligisten auf Bundesligavereine trafen, waren die Vertreter des Unterhauses chancenlos: Eintracht Braunschweig, VfR Aalen, SV Sandhausen und Erzgebirge Aue mussten mit insgesamt 1:11 Toren die Segel streichen. Auch bei den drei Partien gegen unterklassige Mannschaften bekleckerten sich die Zweitligisten nicht mit Ruhm: Lediglich dem TSV 1860 München gelang erneut ein souveräner Erfolg, der VfL Bochum hingegen musste lange zittern und der 1. FC Köln setzte sich sogar erst im Elfmeterschießen durch.

Der TSV 1860 München hatte mit dem Berliner AK 07, der in Runde eins die TSG 1899 Hoffenheim besiegen konnte, nur zu Beginn etwas Mühe und übernahm spätestens mit dem 1:0 durch Moritz Stoppelkamp in der 38. Minute endgültig das Kommando. Stoppelkamp mit seinem zweiten Tor in der 62. und der etwas überraschend von Beginn an aufgebotene Ismael Blanco in der 89. Minute machten dann für die Löwen alles klar.

Mit breiter Brust war der ungeschlagene Tabellenführer Eintracht Braunschweig in die Begegnung mit dem SC Freiburg gegangen, lag aber schon nach 53 Sekunden durch einen Treffer von Daniel Caligiuri mit 0:1 zurück. Von diesem Schock konnte sich die Eintracht lange Zeit nicht erholen, und lieferten über weite Strecken eine unkonzentrierte und wenig zielstrebige Leistung ab, während der Bundesligist die knappe Führung souverän verwaltete und durchaus hätte erhöhen können. Erst nach etwa einer Stunde verstand es die Lieberknecht-Elf, ihrerseits Druck auf das gegnerische Tor zu entwickeln und auf den Ausgleich zu drängen. Sechs Minuten vor Schluss setzten die Breisgauer den Hoffnungen der Niedersachsen aber ein jähes Ende, als Johannes Flum im Anschluss an eine Standardsituation zum entscheidenden 0:2 einköpfte.

Nur mühsam erarbeitete sich der 1. FC Köln das Weiterkommen in die dritte Runde des DFB-Pokals. Die Geißböcke taten sich 120 Minuten lang gegen die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft von Wormatia Worms überaus schwer. Der Südwest-Regionalligist stand naturgemäß sehr tief, so dass die umständlich agierenden Rheinländer Schwierigkeiten hatten, den Ball überhaupt in Tornähe zu bekommen. In der 13. Minute bekamen die Rheinländer allerdings einen regulären Treffer aberkannt, als der Linienrichter Chihi bei dessen Abstauber im Abseits wähnte. Auch in der zweiten Hälfte bissen sich die Domstädter gegen die nun allerdings mutiger werdenden Rheinhessen die Zähne aus, und auch die Verlängerung blieb torlos, so dass ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Timo Horn behielt gegen Kevin Wittke die Oberhand, und nachdem beide Teams je ein Mal nur Aluminium getroffen, ihre übrigen Elfer aber verwandelt hatten, stand der Zweitligist schließlich als glücklicher, aber nicht unverdienter 4:3-Sieger fest.

Spannend machte es auch der VfL Bochum, der sich nur mit Mühe beim Nord-Regionalligisten TSV Havelse mit 3:1 durchsetzen konnte. Auf schwer bespielbarem Untergrund fand der Zweitligist trotz hoher Ballbesitzquote lange Zeit überhaupt nicht ins Spiel und musste ab der 17. Minute sogar einem Rückstand hinterherlaufen. Mit dem ersten Schuss auf das Tor der Niedersachsen überhaupt egalisierte Alexander Iashvili zwar noch vor der Pause die Führung der Gastgeber (31.), doch Havelse gestaltete die Partie auch weiterhin ausgeglichen und hatte durchaus Chancen, erneut in Führung zu gehen. Nach der Pause machte sich auf beiden Seiten ein gewisser Kräfteverschleiß bemerkbar und die Partie verflachte allmählich, ohne an Spannung zu verlieren. Letztlich erwies sich die klassenhöhere als die glücklichere zweier gleichwertiger Mannschaften. Marc Rzatkowski nickte eine Freier-Flanke in der 77. Minute zur 2:1-Führung für den Zweitligisten ein, die die Norddeutschen, die am Ende noch einmal alle Kräfte mobilisierten, nicht mehr ausgleichen konnten. Michael Ortega sorgte schließlich in der Nachspielzeit für den 3:1 Endstand.

In der seit Wochen ausverkauften Scholz-Arena gelang dem VfR Aalen gegen den amtierenden deutschen Meister Borussia Dortmund nicht die erhoffte Pokalsensation, vielmehr erwiesen sich die Ostalbstädter gegen den in Bestbesetzung antretenden BVB schon frühzeitig als chancenlos. Nach einem flotten Auftakt mit Chancen auf beiden Seiten nahm der Bundesligist nach etwa einer Viertelstunde das Heft in die Hand und schnürten die Gastgeber in deren eigener Hälfte ein. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Tore fielen. Mats Hummels (22.) und Marcel Schmelzer (32.) sorgten für eine 2:0-Pausenführung, Mario Götze (49.) und Julian Schieber (79.) legten in der zweiten Halbzeit nach, bevor der VfR durch einen von Michael Klauß direkt verwandelten Freistoß wenige Minuten vor dem Abpfiff noch zum Ehrentreffer kam.

Ähnlich deutlich endete auch die Partie zwischen dem FC Schalke 04 und dem SV Sandhausen. Der Bundesligist lief zwar nur mit seiner zweiten Garnitur auf, dominierte aber dennoch in der mit fast 53.000 Zuschauern gut gefüllten Arena von Beginn an das Geschehen, während sich die Sandhäuser lange Zeit auf die Torverhinderung beschränken mussten. Die Gelsenkirchener gingen bereits nach elf Minuten durch Ibrahim Afellay in Führung, ließen allerdings mit zunehmender Spieldauer deutlich nach, ohne dass die Gäste dies bei ihren wenigen eigenen Vorstößen in die gegnerische Hälfte ausnutzen konnten. Erst in der 61. Minute bot sich dem SVS die erste echte Ausgleichschance, als Nico Klotz eine Flanke in den Fünfmeterraum nur knapp verpasste. Dies schien auf die Schalker wie ein Weckruf gewirkt zu haben, denn nur 60 Sekunden später sorgte Ciprian Marica auf der anderen Seite mit einem Fallrückzieher für das 2:0 und die Vorentscheidung. Den Schlusspunkt in der weitgehend ereignisarmen Begegnung setzte schließlich der eingewechselte Klaas Jan Huntelaar mit dem 3:0 (79.).

Obwohl nach dem 6:1 gegen den VfL Bochum sehr selbstbewusst ins Spiel gegangen, reichte es für den FC Erzgebirge Aue beim 1. FSV Mainz 05 nicht für eine Überraschung. Vielmehr nahm Andreas Ivanschitz mit dem 1:0 für die Gastgeber den Veilchen schon in der 18. Minute den Wind aus den Segeln und Yunus Malli versetzte Aue kurz nach der Pause mit dem Treffer zum 2:0-Endstand den nächsten Dämpfer, von dem sich die Elf von Karsten Baumann nicht mehr erholen sollte.