Davie Selke vom HSV im Interview: „Wir haben Charakter gezeigt“

Der Stürmer spricht über das 2:2 gegen Paderborn und das Zusammenspiel mit Robert Glatzel

Autor: Oliver Jensen Veröffentlicht: Sonntag, 29.09.24 | 07:37
Davie Selke

© IMAGO / Susanne Hübner

Davie Selke hat beim 2:2 gegen den SC Paderborn zum dritten Mal hintereinander getroffen. Nach dem Spiel sprach der HSV-Stürmer unter anderem mit Liga-Zwei.de über das Unentschieden, das Zusammenspiel mit Robert Glatzel und über das bevorstehende Spiel gegen Fortuna Düsseldorf.  

Herr Selke, Sie haben nicht viele Flanken bekommen, haben dann aber ihre Chance zum 2:2 genutzt. Lag die Herausforderung darin, immer fokussiert zu bleiben? Oder wie sehen Sie das?

Ich sehe es so, dass das mein Job ist. Ich muss immer bereit sein. Und ich hatte mit dem Noah (Katterbach, Vorlagengeber, Anm.d.Red.) vor dem Spiel gesprochen. Er meinte, dass er mir einen auf dem Kopf bringt, sodass ich ihn reinschädeln kann und dementsprechend hat das gut funktioniert in der Situation.

Mit Ihnen und Robert Glatzel standen zwei große Mittelstürmer auf dem Spielfeld. Eigentlich wäre es naheliegend gewesen, mehr hohe Bälle in den Strafraum zu flanken. Ist es frustrierend, dass dies so selten geschehen ist?

Natürlich hat es Paderborn auch gut gemacht, muss man sagen. Wir hatten ganz, ganz wenige freie Füße, obwohl wir die Qualität auf dem Platz haben, um die Bälle super zu bringen. Das hat man dann auch bei den Toren gesehen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser hinbekommen und da wurden wir auch gleich gefährlich. Wir sind nach den unglücklichen Gegentreffern zweimal zurückgekommen. Es ist extrem schade, dass am Ende das Tor von Bobby (Robert Glatzel, Anm.d.Red.) leider Hand war.

Wie war es für Sie, zum ersten Mal im Volksparkstadion in der Startelf zu stehen?

Schön, ich habe mich gefreut.

Waren Sie überrascht?

Überrascht ist das falsche Wort. Ich glaube, dann wäre ich falsch in meinem Job. Ich war nicht überrascht, ich habe mich eher gefreut, dass ich hier das erste Mal im Volkspark starten durfte. Ich wollte Gas geben und meine Leistung bringen.

Wie war das Zusammenspiel mit Stürmer Robert Glatzel?

Gut. Wir haben viel gesprochen, um eine klare Absprache zu haben. Die Absprache ist so, dass immer der erste und der zweite Pfosten besetzt sein sollen. Das hat meiner Meinung nach heute gut funktioniert.

Der HSV hat in den letzten beiden Spielen jeweils zwei Tore erzielt, allerdings auch zwei einfache Gegentore kassiert. Die beiden Gegentore gegen Paderborn resultierten einmal aus einem schwachen Abwehrverhalten und einmal aus einem individuellen Patzer. Wie sehr ärgert Sie das?

Erst einmal muss ich sagen, dass wir eine sehr gute Defensive haben. Die Jungs verteidigen so viel überragend weg. Leider ist der Fußball ein Fehlersport. Das zeigt sich auch daran, wie die Tore gefallen sind. Das ist ärgerlich für uns. Aber wir haben Charakter gezeigt, sind gut zurückgekommen und haben am Ende noch einmal Druck gemacht. Es ist natürlich schade, dass der Lucky Punch von Bobby (Robert Glatzel, Anm.d.Red.) ein Handspiel war.

Wie ordnen Sie jetzt das Spiel ein, bevor nächste Woche das Auswärtsspiel beim Tabellenführer Fortuna Düsseldorf stattfindet?

Wir ordnen das so ein, dass wir wieder Moral gezeigt haben und gut zurückgekommen sind. Schade, dass das dritte Tor nicht zählte. Klar ist, dass wir das Spiel heute gewinnen wollten. Aber wir spielten auch gegen eine gute Paderborner Mannschaft, die meiner Meinung nach wieder extrem gut organisiert war und vor allem beim Spielaufbau sehr, sehr variabel war. Wir haben Zeit gebraucht, um Zugriff zu bekommen. Nun freuen wir uns auf das Top Spiel in Düsseldorf.

Warum fand Ihre Mannschaft erst in der 2. Halbzeit in der Offensive so richtig statt?

Wir haben zwei Anpassungen gemacht, einiges ganz klar angesprochen und hatten dadurch mehr Räume vor der letzten Kette. Das haben wir schön herausgespielt, um mehr freie Füße für die Flanken zu haben. In der 1. Halbzeit haben wir das oft nicht so gut hinbekommen, weil es Paderborn gut verteidigt hat. Dementsprechend wurden wir dann gefährlicher.

Ihre Mannschaft hat zwar seit fünf Spielen nicht mehr verloren, hat aber bereits fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Düsseldorf. Wie fühlt sich die Gesamtsituation gerade an?

Gute Frage, wie fühlt sich das an? Jetzt fühlt es sich erstmal nicht gut an, weil wir das Spiel gewinnen wollten. Trotzdem können wir aus dem Spiel wieder etwas mitnehmen, nämlich, dass wir super zurückgekommen sind und nach den unglücklichen Gegentoren klar geblieben sind. Ich glaube, da haben wir wieder Charakter gezeigt. Darauf müssen wir aufbauen und alles daransetzen, dass wir in Düsseldorf das Spiel gewinnen.

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